Arthrose im Knie: Eine Gelenkspiegelung zur Therapie bringt wenig

Von Cornelia Scherpe
20. September 2013

Viele Menschen leiden an Arthose und verlieren dabei deutlich an Beweglichkeit. Meist wird dieser vorzeitige Verschleiß wichtiger Gelenke durch eine ungesunde Lebensführung provoziert und bringt große Schmerzen mit sich. Im Prinzip kann jedes Gelenk von der Arthrose betroffen sein, doch sehr häufig sind es die Knie, die zuerst in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bei der Diagnose Kniegelenks-Arthrose kommt meist die Gelenkspiegelung zum Einsatz

Bei einer Kniegelenks-Arthrose raten viele Ärzte zu einer Gelenkspiegelung. Dabei handelt es sich um einen kleineren Eingriff, bei dem der Arzt durch ein zuvor geschnittenes Loch ein Endoskops direkt in das Innere einführt und sich so den Zustand des Gelenks vor Ort ansehen kann. Der auch Arthroskopie genannte OP gehört zwar zu dem minimal-invasiven Eingriffen, doch natürlich wird der Patient auch dabei schon belastet.

Laut IQWiGs ist die Arthroskopie nur eine therapeutische Maßnahme

Laut Meinung des IQWiGs, dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, kann man den Betroffenen diese Belastung ersparen. Das Institut sieht keinen Nutzen in der Arthroskopie, wenn ein Patient mit Arthrose in den Knien zum Arzt kommt. Der Patient hat die Beschwerden bereits, sodass der Eingriff nicht zur Diagnose beiträgt, sondern eher therapeutisch eingesetzt wird. Da sich die Lage des Betroffenen so aber nicht verbessert, macht es keinen Sinn, den Eingriff überhaupt durchzuführen.

Dies zeigt auch eine Meta-Studie, in der die Arthroskopie gegenüber einer nichtaktiven Haltung keinerlei Vorteile zeigte. Die IQWiG hatte hierfür nach vergleichenden Studien gesucht und am Ende zehn Stück gefunden. So wurden die Daten von 1.190 Betroffenen ausgewertet. Die Gelenkspiegelung konnte dabei sowohl Placebogruppen, als auch dem Nichtstun und anderen Therapien gegenüber gestellt werden. Ein überlegener Nutzen konnte nicht festgestellt werden.