Wadenwickel als altes Hausmittel sind bei mäßigem Fieber die erste Wahl

Von Cornelia Scherpe
21. August 2013

Viele kennen den Rat noch von ihren Eltern oder Großeltern: Wenn der Körper von Fieber geplagt wird, gehört man mit Wadenwickeln ins Bett. Doch ist diese Methode überhaupt noch zeitgemäß? Ärzte sind sich einig und raten weiterhin zu diesem bewährten Hausmittel.

Damit man versteht, warum diese Wickel tatsächlich funktionieren, muss man wissen, was bei Fieber im Körper abläuft. Bei den gleichwarmen Tieren wird die Körpertemperatur über das Gehirn geregelt. Ist der Organismus zu warm, so weiten sich die Blutgefäße und man beginnt zu schwitzen. Diese beiden Mechanismen sollen die innere Wärme nach außen abgeben und den Körper abkühlen.

Bei einem zu kalten Organismus ist es genau andersherum: Die Gefäße der Haut ziehen sich zusammen, damit Wärme gespart wird und wenn das nicht reicht, kommt Schüttelfrost hinzu, damit die Muskelbewegungen Wärme erzeugen.

Wird man nun von einer Infektion erwischt, erhöht der Körper die Temperatur, damit das Immunsystem aktiver wird und effektiver gegen die Erreger vorgehen kann. Daher sollte man leichtes Fieber auch nicht mit Gewalt senken und den Körper in Ruhe kämpfen lassen.

Wer nun fiebersenkende Medikamente nimmt, greift in die natürliche Regulation des Körpers ein und kann damit Schaden anrichten. Wadenwickel sind hier die gesunde Alternative, da das Wasser in den Wickeln ähnlich wie Schweiß auf die Haut wirkt und so den Körper leicht abkühlt. Die zusammengezogenen Gefäße werden geweitet und Kühlung tritt ein. Dennoch ist diese nicht so stark, dass dem Körper die Selbstkontrolle genommen wird.

Wadenwickel sind aber genau aus diesem Grund auch nur etwas für mäßiges Fieber! Steigt die Temperatur länger auf über 39 Grad Celsius, sollte man trotz Hausmittel zum Arzt gehen.