Spezielle Herzklappen sollen für das ganze Leben halten

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Bisher greifen Mediziner bei der Transplantation von Herzklappen auf zwei Verfahren zurück, die beide ihre Nachteile haben.

Dauerhafte Herzklappen müssen dafür mechanisch sein und dies erfordert die zusätzliche Einnahme von Medikamenten. Das Blut muss täglich verdünnt werden, was gerade bei jungen Menschen und bei schwangeren Frauen zum Problem werden kann.

Gerade bei Kindern wird daher eher auf biologische Klappen von Spendern gesetzt. Hier gibt es aber nicht nur das Problem, dass ein Spender gefunden werden muss, auch die Herzklappen selbst halten nicht ewig. Im Schnitt müssen sie nach acht oder zehn Jahren wieder entfernt und ersetzt werden.

Eine aktuelle Studie arbeitet derzeit daran, den Patienten eine Lösung zu bieten, die dauerhaft ist und dennoch keine Medikamenteneinnahme erfordert. An der Studie zu den "dezellularisierten Homografts" nehmen 200 Freiwillige teil. Dezellularisierte Homografts sind spezielle Herzklappen, die von Spendern stammen. Die Klappen werden aber nicht direkt beim Empfänger eingesetzt, sondern zunächst im Labor bearbeitet. Dort entfernt man so viele Zellen, dass nur noch ein Kollagen-Gerüst, also das Stützgerüst, übrig ist. Dieses Gerüst wächst nach dem Einsetzen mit den Zellen des Patienten, was es nicht nur für ein Leben lang haltbar macht, sondern auch gewährleistet, dass das neue Gerüst mit wächst. So können auch Kinder dauerhaft behandelt werden.