Andere Programmierung - Gehirn von Jugendlichen reagiert anders als das Erwachsener

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2012

Mediziner betonen immer wieder, dass Kinder und Jugendliche nicht nur "kleine Erwachsene" sind, sondern es durchaus einige Unterschieden gibt, sowohl körperlich als auch seelisch.

Nun haben Forscher aus den USA einen weiteren dieser Unterschiede entdeckt. Demnach ist das Gehirn von Jugendlichen noch völlig anders programmiert als das Hirn eines Erwachsenen.

Im Versuch mit jungen und ausgewachsenen Ratten fand man heraus, dass die Gehirne je nach Entwicklungsstadium anders auf Belohnung reagieren. Steht die Aussicht auf eine Belohnung an, dann wird im jungen Gehirn der Bereich dorsalen Striatum aktiv. Dies geschieht zwar auch bei den erwachsenen Tieren, aber bei jungen Ratten ist die Reaktion deutlich stärker und hält auch wesentlich länger an. Daraus schließt man nicht nur, dass die jungen Tiere deutlich empfänglicher für Belohnungen sind und damit leicht zu erziehen, sondern dass dies sie auch für das Alter prägt. Es wird nämlich während der Belohnung auch die Region im Gehirn aktiv, die für unsere Gewohnheiten zuständig ist.

Forscher übertragen das Ergebnis auf den Menschen und erklären damit ferner, warum Jugendliche so viel schneller als Erwachsene einer Sucht verfallen. Sie gewöhnen sich an die Belohnung wie Glücksgefühle und Entspannung und wollen den Zustand immer öfter herbeiführen. Erwachsene Gehirne werden weniger empfänglich dafür.