Portugiesische Studie: Stress in der Schwangerschaft kann Kinder suchtkrank machen

Von Frank Hertel
3. November 2011

Ana Rodrigues arbeitet an der Universität Minho im portugiesischen Braga. Sie berichtet in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Molecular Psychiatry" über einen Tierversuch mit Ratten. Schwangeren Ratten wurde das Stresshormon Glukokortikoid gespritzt. Daraufhin zeigten die Rattenkinder Gehirnanomalien, die man sonst nur bei Drogenabhängigen finden kann. Das heißt, Stress während der Schwangerschaft kann das Kind suchtanfällig werden lassen.

Rodrigues konnte allerdings die Gehirnanomalien der Rattenkinder wieder bereinigen, indem sie ihnen den Neurotransmitter Dopamin verabreichte. Damit hat die Portugiesin klar gemacht, dass man auch menschliche Drogenabhängige mit Dopamin von ihrer Sucht befreien könnte. Es gibt diesen Ansatz bereits in der Therapie von Kokainabhängigen, auf breiter Front wird diese Therapiemethode jedoch noch nicht praktiziert.