Weniger süchtige Jugendliche durch frühzeitige Informationskampagnen

Frühe Präventionsprogramme helfen, Missbrauch von Alkohol und Drogen zu verhindern

Von Laura Busch
23. Oktober 2010

Das "Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung" hat für die AOK Hessen in den Jahren von 2005 bis 2008 über 500 Kinder und Jugendliche zum Thema Suchtmittel befragt.

Ergebnis: Je früher die Befragten sachliche Informationen zu Alkohol, Zigaretten und anderen Drogen erhalten hatten, desto weniger häufig missbrauchten sie diese Mittel später selber. Besonders hilfreich waren in diesem Rahmen die sogenannten Präventionsprogramme.

Durch Teilnahme an solchen Programmen sinkt Interesse an Suchtmitteln

Zusätzliche Studien aus dem Jahr 2009 und 2010 zeigten, dass es unter Sechstklässlern, die in der Grundschule an einem solchen Programm teilgenommen hatten, deutlich weniger Erfahrungen mit etwa Nikotin gab. Nur 3,3 Prozent der ehemaligen Teilnehmer hatten schon mal geraucht, nur 12,3 Prozent schon Alkohol getrunken.

Bei den übrigen Befragten aus den gleichen Klasse, die nicht an einem Programm teilgenommen hatten, waren es 10,1 Prozent, die schon geraucht hatten und 20,7 Prozent, die bereits Alkohol getrunken hatten.

Das größte Vorbeuge-Projekt dieser Art ist das "Klasse 2000"-Projekt des Klinikums Nürnberg. Im Laufe des Schuljahrs 2009/10 konnten hier rund 359.000 Grundschulkinder erreicht und vor der Suchtgefahr durch Nikotin und Alkohol gewarnt werden.