Im Gegensatz zu früher ist heutige Strahlentherapie nach Brustkrebsoperation kaum herzschädigend

Von Melanie Ruch
16. April 2013

Um einen Rückfall zu verhindern und die generellen Heilungschancen der Patientinnen zu verbessern, wird Brustkrebspatientinnen nach der erfolgreichen Entfernung des Tumors eine Strahlentherapie verordnet. Früher war diese auf Grund der hohen Strahlendosen extrem schädlich für das Herz, das neben der Lunge zu den strahlenempfindlichsten Organen zählt.

Durch die hohe Strahlendosen wurde die Entwicklung von Verkalkungen der Herzkranzgefäße beschleunigt, was zum Herzinfarkt und im schlimmsten Fall sogar zum Tod der Patientinnen führte. Durch die heutigen, moderneren Strahlenmethoden und die geringeren Strahlendosen ist das Risiko für das Herz deutlich geringer geworden.

Einer Studie der Universität in Oxford zufolge erleidet eine Frau im Schnitt im Alter von 80 Jahren ohne Strahlentherapie mit einer Wahrscheinlichkeit von 4,5% einen Herzinfarkt. Mit einer Strahlentherapie erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dagegen lediglich auf 5,4%.

Das Risiko an einem Herzinfarkt zu sterben liegt ohne Strahlentherapie bei 1,9%. Mit Strahlentherapie erhöht sich das Risiko lediglich auf 2,4%. Im Vergleich zur Rückfallquote oder zum Sterberisiko von Brustkrebspatientinnen, die einer Strahlentherapie nicht zustimmen, ist das Herzrisiko durch die Bestrahlung also das deutlich kleinere Übel.