Stammzellen-Linien - die drei Ältesten werden in der Forschung am liebsten benutzt

Um den Mehraufwand bei Studien zu vermeiden, greifen Forscher meist auf bewährte Zellen zurück

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2013

Die Arbeit mit Stammzellen ist inzwischen in vielen Bereichen der Forschung sehr wichtig geworden. Immer wieder kommen in Studien Stammzellen zum Einsatz, um neue Behandlungsmethoden zu testen und bisher unheilbare Schäden eventuell doch heilbar zu machen. Da die Arbeit so oft betrieben wird, gibt es inzwischen auch mehr als 1.600 embryonale Stammzellen-Linien. Doch das bedeutet keinesfalls, dass diese vielen Linien auch ständig zum Einsatz kommen.

Altbekannt und bewährt

Eine deutsche Untersuchung hat ergeben, dass gerade einmal drei dieser mehr als tausend Linien immer wieder für Studien verwendet werden. Betrachtet man alle internationalen Arbeiten außer die in Amerika, so machen die drei Linien mehr als die Hälfte aller benutzten Stammzellen aus. Nimmt man dagegen nur die USA für sich, kommt man sogar auf 70 Prozent.

Doch wie kommt dieses extreme Ungleichgewicht zustande? Es ist nicht so, dass die übrigen gut 1.600 Stammzellen-Linien weniger wert sind, allerdings handelt es sich bei den drei "Lieblingen" um die ältesten, die man kennt. Sie alle wurden im Jahre 1998 als die ersten erforschten betrachtet und in den Medien gepriesen. Seitdem arbeiten alle Forscher bevorzugt mit diesen Dreien, da schlicht die bereits gesammelten Erkenntnisse über sie am größten sind.

Mehraufwand vermeiden

Um die Komplexität einer Studie nicht unnötig zu erhöhen, setzen viele Forscher, so denn ihre Arbeit dafür geeignet ist, auf die Altbekannten. Neuere Stammzellen-Linien werden meist nur dann benutzt, wenn sie sich als für das Thema unerlässlich oder zumindest sehr wichtig herausstellen.