Studie zu Abstoßungsreaktionen bei Spenderzellen soll neue Erkenntnisse bringen

Von Cornelia Scherpe
2. August 2012

Nicht immer ist die Übertragung von Spenderorganen oder Spenderzellen erfolgreich. Selbst wenn bei der OP an sich alles glatt läuft, kann es noch immer zu Abstoßungsreaktionen kommen. Diese sind in beide Richtungen möglich. Zum einen kann das Immunsystems des Empfängers empfindlich auf das Organ reagieren und zum anderen können die Spenderzellen selbst aggressiv gegen den neuen Wirt vorgehen. Beide Vorgänge sind zwar bekannt, doch noch lange nicht erschöpfend erforscht.

Daher befasst sich eine aktuelle nun mit der Problematik. Dabei wollen die Wissenschaftler sich die genauen Mechanismen ansehen, die in Spenderzellen vorgehen. Menschen mit Leukämie erhalten oft Spenderzellen und müssen dann erleben, wie die Zellen sich aktiv zu wehren beginnen und dem neuen "Umfeld" Schaden zu fügen. Was genau diese Mechanismen auslöst und wie sie dann ablaufen, soll das Projekt zum ersten Mal erklären.

Man hofft durch dieses Vorgehen ein besseres Verständnis zu entwickeln und so eventuell auch die Möglichkeiten zum Eingreifen zu bekommen. Könnte man bei einem der Mechanismen ansetzen und diesen aufhalten, wären die Abstoßungsreaktionen an sich behandelbar. Das ist natürlich ein langer Traum der Medizin.

Bereits in zwei Jahren hofft man, die ersten Ergebnisse präsentieren zu können. Da von vielen Seiten großes Vertrauen in die Studie gesetzt wird, gibt es auch eine Förderung über 155.000 Euro von der Sander-Stiftung.