Auch aus menschlichem Harn können Stammzellen gewonnen werden

Von Frank Hertel
25. Oktober 2011

Vor kurzem hat der Europäische Gerichtshof in einem Grundsatzurteil das Patentieren von Erzeugnissen aus embryonalen Stammzellen verboten. Doch es gibt andere Möglichkeiten zur Stammzellgewinnung, die ethisch weit weniger problematisch sind, weil sie als Grundstoff keine Embryos verwenden.

Die sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) werden normalerweise aus Hautzellen gewonnen. Aber es gibt jetzt auch noch eine andere Art der Gewinnung von iPS-Zellen. Einem österreichisch-chinesischem Team ist es gelungen, sie aus menschlichem Urin herzustellen. Stammzellen werden benötigt, wenn ein Mensch etwa an Leukämie erkrankt.

Bisher ist es ein großes Problem, geeignte Stammzellen für einen erkrankten Menschen aus fremden Blut herzustellen, weil diese Zellen haargenau passen müssen. Wenn die Wissenschaft weiter so voran schreitet, wird es bald möglich sein, dass man etwa aus dem Urin oder der Haut eines Menschen Stammzellen gewinnt, die ihm genau passen, weil sie eben aus seinem eigenen Körper stammen.