Stammzelltransplantation - verbesserte Methode für Leukämie-Patienten

Forscher hoffen, die Abstoßreaktion des Immunsystems unterbinden zu können

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2010

Menschen mit Leukämie können zur Therapie eine sogenannte Stammzelltransplantation durchführen lassen. Patienten bekommen dabei gesunde Knochenmarks-Stammzellen von Freiwilligen. Ihr Körper soll damit neue gesunde Blutkörperchen im Kampf gegen die Leukämie herstellen können.

Risiko einer Abstoßreaktion

Diese Methode birgt allerdings das große Risiko auf eine Abstoßreaktion. Viele Körper akzeptieren die Stammzellen nicht. Anders als bei einer Organspende reagiert jedoch nicht der Körper aggressiv, indem er das Immunsystem aktiviert, sondern die gespendeten Zellen greifen die neue Heimat an. Die Spenderzellen richten sich meist gegen Leber und Darm und können so ein Problem werden, statt ein Helfer zu sein.

Neue Erkenntnisse: Wie man die Abstoßreaktion unterdrücken kann

Doch Wissenschaftler haben aber nun eine Möglichkeit erforscht, um die Methode bedeutend zu verbessern. Sie haben die genauen Abläufe der Abstoßung erforscht und glauben daher, sie aufhalten zu können. Beim Abstoßprozess wird ein Molekül freigesetzt. Das Molekül ATP dient normalerweise als Energiequelle für Körperzellen. Beim Abstoßprozess tritt es aber plötzlich außerhalb der Körperzellen auf.

In Versuchen mit Labortieren zeigte sich, dass die Abstoßung der Stammzellen ausblieb, wenn man das ATP künstlich unterdrückte. Wie genau ATP dann den Prozess in Gang setzt, beziehungsweise katalysiert, ist noch nicht bekannt. Doch Forscher wollen nun die ATP-Freisetzung nach einer Stammzelltransplantation unterbinden und hoffe so, das Verfahren sicherer zu machen.