Tod durch Stammzellen-Therapie - Private Firmen handeln in rechtlichen Grauzonen

Stammzellen-Transplantation fördert Hirnblutung: Therapie gilt als bedenklich

Von Laura Busch
1. Dezember 2010

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) sowie die Deutsche Parkinson-Gesellschaft (DPG) fordern gemeinsam eine Art Frühwarnsystem für neuartige Therapieformen, mit dem eine Einschätzung der potentiellen Gefahr möglich sein soll. Anlass ist ein Todesfall, zu dem es im August 2010 in Düsseldorf kam.

Ein Kind starb nach einer Transplantation von adulten Stammzellen aus dem eigenen Becken an einer Gehirnblutung.

Therapiezentrum schon vorher in der Kritik

Die Transplantation wurde in dem Therapiezentrum XCell-Center vorgenommen. Das private Center war schon vorher in Kritik geraten, weil sich Patienten nach dortigen Behandlungen anschließend in neurologische Therapien begeben mussten.

Experten warnen, dass die Wirksamkeit von Stammzellen-Therapien generell noch nicht in jeder Hinsicht wissenschaftlich belegt seien.

Die Wissenschaftler weisen deswegen nochmals darauf hin, dass es bis dato noch keine zugelassene Therapieform gibt. XCell kann jedoch bisher noch agieren, weil erst ab dem Jahr 2012 Regelungen greifen, nach denen Therapien bei der Europäischen Zulassungsbehörde vorgestellt werden müssen. Das Verfahren wurde nach dem Tod des kleinen Jungen als gefährlich im Sinne von § 5 Absatz 2 AMG eingestuft.