Durchbruch im Kampf gegen Herzschäden - Forscher finden Gene, die neue Herzmuskelzellen bilden

Von Cornelia Scherpe
9. August 2010

Bei einem Herzinfarkt sterben Herzmuskelzellen ab. Durch Störungen der Durchblutung verlieren Teile des Muskels die nötige Versorgung und sterben ab. Auch wer einen Herzinfarkt überlebt, kann diesen Verlust nicht mehr ungeschehen machen. Bis jetzt.

Versuche mit Mäusen zeigen nun eine neue Richtung in der Wissenschaft auf. Einfache Zellen des Bindegewebes wurden den Tieren entnommen und mit diesen experimentiert. Man suchte jene Gene, die es möglich machen, dass diese normalen Zellen zu funktionstüchtigen Herzmuskelzellen mutieren. Und man fand die drei zuständigen Gene. Die Zellen wurden verändert und wieder in die Mäuse transplantiert. Das Ergebnis: nach zwei Wochen waren die Zellen tatsächlich zu Herzmuskelzellen geworden und funktionierten einwandfrei.

Das ist ein wahrer Durchbruch und könnte das Leben von Herzinfarktpatienten in Zukunft verändern. Die Experimente versprechen bislang einen größeren Erfolg, als Versuche mit Stammzellen. Nun will man sogar versuchen, die Zellen direkt im Körper zu verwandeln, das ganze also ohne Zellentnahme und Rücktransfer durchzuführen.