Stammzellen aus Nabelschnurblut als schneller Gewebeersatz

Stammzellgewinnung aus dem Nabelschnurblut birgt mehr Vorteile als pluripotente Stammzellen

Von Viola Reinhardt
12. Oktober 2009

Viele Erkrankungen oder auch Unfälle machen es nötig Haut oder Gewebe zu transplantieren. Leider zeigt sich oftmals dabei eine Abstoßreaktion des Organismus, da es sich um fremdes Gewebematerial handelt.

Nachteile des Einsatzes von iPS

Seit längerer Zeit gibt es hier die Möglichkeit aus Hautzellen neues Gewebe herzustellen, die induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) genannt werden und die entnommenen Zellen in einen nahezu embryonalen Zustand versetzen. Diese Technik, als Hoffnungsträger zur Erstellung neuen Gewebes, birgt jedoch das Risiko das bereits vorhandene DNA-Veränderungen mit übernommen werden. Auch eine hohe Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger muss vorhanden sein, was eine Ähnlichkeit zu den Voraussetzungen von Knochenmarktransplantationen hervorruft.

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut

Nun jedoch ist es Wissenschaftlern gelungen diese begehrten Stammzellen aus dem Nabelschnurblut herauszufiltern, was deutliche Vorteile gegenüber den induzierten pluripotenten Stammzellen aus Hautzellen aufweist. Aufgrund der jungen Zellen bleiben mögliche Mutationen zumeist außen vor und verringern somit die hohe Übereinstimmung zwischen dem Gewebeempfänger und dem Spender. Ergänzend hierzu stellen die bereits vorhandenen Nabelschnurblutbanken ein breites Zugriffsfeld der Gewinnung dar.

Noch laufen bei den Forschern Überlegungen welche Form der Stammzellengewinnung und Umprogrammierung die einfachere und bessere ist. Zudem müssen in der iPS-Forschung erst noch klinische Studien durchgeführt werden, die jedoch von Experten bereits in fünf Jahren als realisierbar angesehen werden.