Knochenersatz aus Stammzellen - Neue Behandlungsmethode für die Bildung von Kieferknochen

Von Nicole Freialdenhoven
12. Januar 2015

Wenn Zahnärzte Implantate einsetzen wollen, sind sie auf eine feste Struktur der Kieferknochen angewiesen, in der die künstlichen Prothesen halt finden sollen. Fehlt diese Knochenstruktur, ist bislang eine Operation notwendig, bei der Knochen aus dem Beckenkamm oder dem Unterkiefer transplantiert wird.

Für den Patienten ist dies natürlich sehr aufwändig, schmerzhaft und belastend. Kieferchirurgen arbeiten daher mit Stammzellforschern an einem neuen Verfahren, bei dem autologe Stammzellen die Knochenstruktur stärken sollen.

Stabile Stammzellen für haltbare Implantate

Dabei werden Stammzellen aus der Kieferknochenhaut gewonnen, die dann im betroffenen Bereich im Kiefer angesiedelt werden und eine neue Knochenstruktur bilden, die den Implantaten halt geben soll. Nach Angaben der Forscher sind die Stammzellen aus diesem Bereich gut geeignet, da sie auch im fortschreitenden Alter stabil bleiben und für ihre Entnahme ein minimalinvasiver Eingriff ausreicht.

Sie sind dann in der Lage, die häufig verwendeten Titanimplantate zu besiedeln und in das Gewebe einzuwachsen. Derzeit wird an der neuen Methode noch im Labor der Universitätsklinik Tübingen geforscht, wo erste Experimente erfolgreich verlaufen sind. Wann sie erstmals an einem Patienten ausprobiert werden kann, ist noch unklar.