Fortschritte in der Stammzellentherapie: Erstmals umprogrammierte Zellen beim Menschen verpflanzt

Von Nicole Freialdenhoven
18. September 2014

Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) gehört zu den am weitesten verbreiteten Augenkrankheiten, die auch in Deutschland in der Altersgruppe über 50 die häufigste Ursache für eine Erblindung darstellt. Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Mediziner am City Medical Center General Hospital im japanischen Kobe machen nun jedoch Hoffnung darauf, dass sich die Stammzellentherapie in Zukunft zur Heilung der AMD einsetzen lässt.

Die Ärzte entnahmen einer 70-jährigen Patienten Hautzellen, die im Labor zu sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (IPS) umgewandelt wurden. Dies bedeutet, dass sie ihre spezialisierte Funktion als Hautzellen verloren und zu jeder anderen Zelle umgewandelt werden konnten. In diesem Fall züchteten die Mediziner aus den Zellen ein neues Stück retinales Pigmentephithel, einen Teil der Augennetzhaut, die bei der AMD nicht mehr richtig funktioniert.

Operation verhilft noch nicht zu normalem Sehvermögen

Allerdings weisen sie darauf hin, dass die Operation beim derzeitigen Stand der Forschung noch nicht dafür sorgen kann, dass die Frau ihr normales Sehvermögen wiedererlangt. Zu diesem Zeitpunkt wollten die Forscher lediglich sehen, ob es überhaupt möglich ist, einem Menschen IPS-Zellen einzupflanzen. Derzeit ist noch unklar, ob sich umprogrammierte Stammzellen problemlos anpassen oder ob sie zu schädlichen Mutationen neigen, die zu Krebs führen.