US-Firma klont embryonale Stammzellen aus erwachsenen Hautzellen

Von Frank Sprengel
25. April 2014

Einer vom Fachmagazin "Cell Stem Cell" online veröffentlichten Studie zufolge ist es der US-Firma Advanced Cell Technology mit Sitz im Bundesstaat Massachusetts erstmals gelungen, embryonale Stammzellen aus Hautzellen von Erwachsenen zu klonen.

Zu diesem Zweck hatte ein Forscherteam besagter Firma zunächst einem 35-Jährigen und einem 75-Jährigen Hautzellen entnommen. Aus den Zellen hatten die Forscher dann DNA respektive DNS extrahiert, um damit das Erbmaterial aus einer Eizelle zu ersetzten.

Abschließend haben sie dann mithilfe eines Stromstoßes die Zellteilung in Gang gesetzt. Anzumerken ist dabei, dass das "Reprogrammieren von Eizellen", wie dieses Verfahren gerne genannt wird, an sich nicht neu ist, da US-Wissenschaftler aus Oregon auf diese Weise bereits Stammzellen aus Hautzellen eines Säuglings erzeugten.

Klonen von Erwachsenen Hautzellen weitaus komplexer

Allerdings sei das Klonen von erwachsenen Hautzellen weitaus schwieriger, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass sich Zellen im Verlauf ihrer Entwicklung zunehmend vom pluripotenten Status, also dem Status, von dem aus noch eine Weiterentwicklung in andere Zellarten möglich ist, entfernen.

Die Hoffnung der Forscher ist nun, mithilfe des therapeutischen Klonens von embryonalen Stammzellen alsbald einzelne Zellen oder sogar ganzes Gewebe nachzüchten zu können und damit diverse Krankheiten, wie etwa Herzleiden, Parkinson oder auch Querschnittslähmung, in Zukunft heilen oder wenigstens lindern zu können.

Ein Ende der in Hinblick auf die "Zellreprogrammierung" hitzig geführten Ethik-Debatte dürfte aber dennoch nicht in Sicht sein, zumal es längst Möglichkeiten gäbe, auch ohne menschliche Eizellen oder sogar Embryonen gezielt auf Patienten abgestimmte Zellen zu erzeugen.