Umfrage unter Schmerzkranken - häufig leiden die Patienten allein

Viele Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, nehmen keine medizinische Hilfe in Anspruch

Von Cornelia Scherpe
17. Oktober 2011

Eine Umfrage von Forsa fördert nun zu Tage, wie schlecht Schmerzkranke offenbar betreut werden. Gut 40 Prozent der Menschen hierzulande mit anhaltenden Schmerzen sind nicht in einer Therapie.

Trotz chronischer Schmerzen begeben sie sich nicht zu einem Therapeuten, da sie oft Kosten und meist auch den eigenen Aufwand scheuen. Viele Betroffene akzeptieren ihr tägliches Leiden und nehmen ihre Situation nicht als eigentliche Krankheit wahr.

Frauen gehen häufiger zum Arzt als Männer

Es gibt allerdings einen geschlechtsspezifischen Unterschied. Demnach begeben sich Frauen häufiger in medizinische Betreuung. 68 Prozent der Frauen, aber nur 56 Prozent der Männer nehmen Therapiemöglichkeiten wahr. Von denen, die mit den chronischen Schmerzen zum Hausarzt gehen, gaben 71 Prozent an, dass ihr Arzt kein "Schmerztherapeut" ist und demnach eigentlich nicht ausreichend auf dem Gebiet spezialisiert ist.

Versorgungssituation in Deutschland ist nicht ausreichend

Tatsächlich gibt es in Deutschland gar nicht genügend Schmerztherapeuten. Etwa 600 Einrichtungen gibt es, was dazu führt, dass 35 Prozent der Patienten mit Therapiewunsch bis zu sechs Monate auf einen Termin warten müssen.

Dieses Ergebnis zeigt, dass die Versorgungssituation in Deutschland auf dem Gebiet der Schmerzkranken nicht ausreichend ist. Einige Experten fordern, dass die Schmerztherapie als Pflichtfach in das Medizinstudium aufgenommen wird.