Neurophysiologe - Zu wenig Schmerzbehandlung in Deutschland

Von Frank Hertel
19. September 2011

Rolf-Detlef Treede ist Neurophysiologe an der Universität Mannheim. Er beklagt, dass es in Deutschland viel zu wenig Schmerzmediziner gäbe. Es sei nur ein Fünftel der erforderlichen Schmerzexperten tätig. Das führe dazu, dass es in Deutschland sehr viele Menschen mit großen Schmerzen gäbe, die man eigentlich behandeln könnte und müsste. Es würde aber aus Expertenmangel unterlassen.

So hätten besipielsweise sehr viele Menschen nach einer Operation große Schmerzen, würden von den Ärzten aber nicht danach befragt. Diese Patienten müssten die Schmerzen dann aushalten, obwohl es einfache Behandlungsmöglichkeiten gäbe. 17 Prozent der Bevölkerung hätten chronische Schmerzen im Rücken, Kopf oder an den Nerven. Von diesen 17 Prozent sei ein Viertel behandlungsbedürftig, sagt Treede, aber bei vielen Patienten würde die nötige Anti-Schmerz-Behandlung nicht in Angriff genommen.