Jahre der Schmerzen: Im Schnitt warten Patienten mit chronischen Schmerzen 4 Jahre auf eine Therapie

Von Cornelia Scherpe
28. März 2014

Für viele Menschen ist es unvorstellbar und für andere traurige Realität: Man wacht jeden Morgen mit Schmerzen auf, erträgt diese durch den Tag hindurch und geht am Abend unter den Schmerzen zu Bett.

Wer an chronischen Schmerzen leidet, hat kaum Freude am Leben und muss oft sehr kämpfen, um den Alltag überhaupt zu meistern. Es gibt natürlich verschiedene Schweregrade, doch täglicher Schmerz zerrt in jedem Fall an Kräften und Nerven.

Zu wenig Schmerztherapeuten und Bürokratie im Gesundheitswesen

In Deutschland sind von diesem Schicksal 25 Prozent der Menschen betroffen. Jeder Vierte hat chronische Schmerzen und in der Mehrheit der Fälle wird er von den Medizinern damit allein gelassen. Dieses harte Urteil fällt zumindest die "Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin". Dafür sieht man zwei Gründe.

Der erste Grund ist der akute Mangel an Schmerztherapeuten. Es gibt so wenige Ärzte in Deutschland, die im Teilgebiet der Schmerzmedizin ausgebildet sind, dass oft Monate ins Land gehen, bis ein bedürftiger Patient überhaupt einen Termin erhält. Und bei diesem Erstgespräch ist es der Regelfall, dass ihm noch nicht geholfen werden kann, sondern erst weitere Untersuchungen fällig sind, bei denen wieder Monate ins Land gehen.

Der zweite Grund hängt mit der Struktur des aktuellen Gesundheitswesen zusammen. Selbst wenn fähige Ärzte sich mit Leidenschaft für ihre Patienten einsetzen, gibt es viel zu viele bürokratische Hürden, Terminknappheit und allgemeinen Zeitmangel, um den Betroffenen schnell zu der Therapie zu verhelfen, die er eigentlich so dringend benötigt.

Lange Wartezeit auf Therapiemaßnahme

Beide Gründe führen dazu, dass im Schnitt vier ganze Jahre vergehen, bis Menschen mit chronischen Schmerzen endlich behandelt werden. Für die "Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin" ein absolutes Unding.