Familienmenschen werden schneller gesund: Soziales Netz entscheidend

Von Nicole Freialdenhoven
15. Oktober 2012

Menschen, die in enge familiäre und soziale Netze eingebunden sind, leben in der Regel gesünder, dies ist bekannt. Forschern gelang nun in einer Studie nachzuweisen, dass ein großes soziales Netz auch Reha-Patienten hilft, schneller gesund zu werden. Dazu untersuchten die Forscher des Instituts für Rehabiliationsmedizin der Martin-Luther-Universität in Halle die Daten von 300 Testpatienten mit Muskel- und Skeletterkrankungen.

Alle Studienteilnehmer füllten über den Zeitraum ihrer Behandlung mehrmals Fragebögen aus, in denen sie Angaben zu ihrem sozialen Netzwerk machten und wie häufig sie nahestehende Personen treffen oder mit ihnen telefonierten. Die Patienten, die engen Kontakt zu Freunden und Familie pflegten, wurden in der Regel eher gesund. Ausschlaggebend war dabei die Unterstützung der Angehören bei der gesunden Ernährung und der körperlichen Aktivität. So übernahmen enge Angehörige beispielsweise Pflichten, die dem Rehabilitanten die Zeit gaben, an körperlichen Reha-Maßnahmen teilzunehmen.

Wenig erstaunlich: Als "soziales Netzwerk" identifizerten die meisten Studienteilnehmer zunächst ihre Kinder (25 Prozent), ihre Partner (21 Prozent) und ihre Freunde (19 Prozent). Eltern und Geschwister folgten erst danach mit je 14 Prozent. Dies ist vermutlich auf das Durchschnittsalter der Teilnehmer von 46 Jahren zurückzuführen.