Verschiedene Reha-Maßnahmen bei neurologischen Beschwerden und Erkrankungen

Im Rahmen der Neuro-Rehabilitation werden neurologische Funktionsstörungen behandelt. Sie dient dazu, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die neuropsychologische Therapie dient zur Behandlung von Hirnschädigungen, während es sich beim Forced Use-Konzept um eine Rehabilitationsmethode bei schweren neurologischen Störungen, die nach einem Schlaganfall auftreten, handelt. Im Rahmen des Perfetti-Konzepts wird vor allem die Halbseitenlähmung behandelt.

Von Jens Hirseland

Funktion und Anwendung der Neuro-Rehabilitation

Schädigungen des Nervensystems haben häufig neurologische Funktionsstörungen zur Folge. Dazu zählen u.a.:

Diese Störungen können erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Patienten haben. So kommt es nicht selten zu Langzeitbehinderungen. Ein großes Problem ist, dass sich die Nervenstrukturen bei Schädigungen des Zentralnervensystems (ZNS) zumeist nicht mehr komplett regenerieren können. Auf der anderen Seite besitzt das Nervensystem Mechanismen, die durch Anpassung der Funktionen eine Erholung in einem gewissen Rahmen ermöglichen.

Sinn der Neuro-Rehabilitation ist es, durch eine gezielte Behandlung diese Mechanismen zu fördern, was gleichzeitig der Erholung des Patienten dient. Dazu werden koordinierte

  • medizinische
  • technische
  • pädagogische sowie
  • berufliche und
  • soziale

Maßnahmen durchgeführt.

Ziele der Neuro-Rehabilitation

Die Aufgabe der Neuro-Rehabilitation besteht darin, dem Patienten trotz dessen neurologischer Beeinträchtigungen zu einer größeren Selbstständigkeit und Funktionsfähigkeit zu verhelfen, damit er seine persönlichen und sozialen Aktivitäten so eigenständig wie möglich gestalten kann.

Auf diese Weise lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.

Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eines multidisziplinären Rehabilitationsprogrammes sowie eines Spezialistenteams. Dieses setzt sich zusammen aus:

Dieses Zusammenspiel ermöglicht die spezifische Förderung eines alltagsorientierten Trainings.

Funktionen der Neuro-Rehabilitation

Die Maßnahmen, die im Rahmen der Neuro-Rehabilitation durchgeführt werden, bewirken die Entstehung eines Lernprozesses, von dem die Neuroplastizität gefördert wird, was sich wiederum positiv auf die Funktionsstörungen auswirkt.

Je eher mit den Rehabilitationsmaßnahmen begonnen wird, desto größer sind die Aussichten auf Erfolg. Bewährt hat sich dieses Konzept bereits bei der Behandlung von Schlaganfällen. Dort bildet die Neuro-Rehabilitation einen wichtigen Bestandteil der Akutphasentherapie.

Einsatzgebiete

Die Neuro-Rehabilitation eignet sich für viele Einsatzgebiete. Zu den Indikationen gehören vor allem Krankheitsbilder wie:

Als besonders erfolgversprechend gilt die Neuro-Rehabilitation bei:

  • Schädel-Hirn-Verletzungen
  • Multipler Sklerose
  • Schlaganfällen

Durchführung

Planung und Ablauf der Neuro-Rehabilitation ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Die Grundlage der Behandlung bilden die Funktionsstörungen und Einschränkungen, unter denen der Betroffene leidet.

Gemeinsam mit dem Patienten legen die Ärzte konkrete Ziele sowie ein individuelles Therapiekonzept fest. Dabei richtet sich die Zieldefinition nach der internationalen Klassifikation der WHO (Weltgesundheitsorganisation).

Im Mittelpunkt der Neuro-Rehabilitation steht die Verbesserung der persönlichen Aktivitäten des Patienten, damit dieser wieder am sozialen Leben teilnehmen kann. Wie viel Zeit die Rehabilitationsmaßnahmen in Anspruch nehmen, auf welche Weise sie durchgeführt werden und ob sie ambulant, zu Hause oder stationär erfolgen, hängt von dem Ausmaß der neurologischen Störungen und der jeweiligen Zielsetzung ab.

Auch individuelle Faktoren spielen eine wichtige Rolle.

  • Bei starken und komplexen Funktionsstörungen bedarf es in der Regel eines längeren Klinikaufenthaltes.
  • Dagegen sind bei leichten Funktionsstörungen meist ambulante oder heimbasierte Rehabilitationsmaßnahmen ausreichend.

Funktion und Anwendung der neuropsychologischen Therapie

Anwendungsgebiete

Mithilfe der neuropsychologischen Therapie oder Neuropsychologie werden geistige Störungen behandelt, die eine organische Ursache haben. Dabei leiden die Betroffenen unter Hirnschädigungen, die ihr Wahrnehmungsvermögen oder Gedächtnis beeinträchtigen. So haben die Patienten Probleme:

  • sich an bestimmte Gegebenheiten zu erinnern

  • Sätze zu bilden

  • Menschen wiederzuerkennen

All diese Dinge müssen erst wieder neu erlernt werden.

Ursachen

Im Rahmen der neuropsychologischen Therapie werden Störungen der Hirnfunktionen behandelt. Diese entstehen durch:

  • Verletzungen
  • Schädel-Hirn-Traumata
  • Schlaganfälle
  • bestimmte Erkrankungen

Bei den Störungen handelt es sich häufig um:

Ziel und Zweck der neuropsychologischen Therapie

Im Zentrum der neuropsychologischen Therapie steht, dem Patienten wieder ein eigenständigeres Alltagsleben zu ermöglichen. Dazu werden unterschiedliche Behandlungen durchgeführt, die dem Erkrankten zu einer besseren Einschätzung seiner gesundheitlichen Lage dienen.

So lernt er zum Beispiel, Hilfsmittel zu verwenden oder die bisherigen Körperfunktionen, die abhanden gekommen sind, durch andere auszugleichen.

Da auch die Psyche des Patienten für den positiven Verlauf der neuropsychologischen Therapie von entscheidender Bedeutung ist, werden unter anderem psychotherapeutische Sitzungen durchgeführt, um seelische Krisen des Betroffenen zu stabilisieren und Änderungen an seinem Verhalten vorzunehmen.

Auch die Verwandten des Patienten bindet man in die Therapie ein. Ziel der neuropsychologischen Therapie ist es letztlich,

  • ein besseres und eigenständiges Zurechtkommen im Alltag sowie
  • die Rückkehr in das Berufsleben

zu bewirken.

Diagnose

Bevor eine neuropsychologische Therapie beginnen kann, muss eine gründliche Diagnostik erfolgen. Das heißt, dass der behandelnde Arzt

  • mit dem Patienten spricht
  • dessen Verhalten beobachtet und
  • einige Standardtests vornimmt.

Dabei greift er unter anderem auf Computeruntersuchungen zurück. Auch Informationen von den Verwandten des Patienten holt der Arzt ein.

Auf diese Weise entsteht ein präzises Bild von den individuellen Störungen des Betroffenen. Dadurch lässt sich die folgende Behandlung genau an den Patienten anpassen.

Behandlungsmethoden

Im Rahmen der neuropsychologischen Therapie kommen drei grundlegende Behandlungsmethoden zum Einsatz. Dies sind die Restitution, die Kompensation sowie die Adaptation.

  • Bei der Restitution versucht man, eine bestimmte Körperfunktion wiederherzustellen.
  • Von einer Kompensation ist die Rede, wenn der Patient Ersatzstrategien erlernt und dabei noch vorhandene Körperfunktionen verwendet.
  • Bei der Adaptation wird die Umwelt an die neue Situation des Erkrankten angepasst.

Durchführung

Um geschädigte Leistungen des Körpers wiederherzustellen, erfolgen in der Neuropsychologie systematische Trainingsübungen, um die noch erhaltenen Funktionen zu stimulieren. Dabei kann es sich beispielsweise um ein computergestütztes Gedächtnistraining handeln.

Angewandt werden Strategien, mit denen sich die geschädigten Funktionen durch Funktionen, die nicht geschädigt sind, ersetzen lassen. Zu diesem Zweck erlernt der Patient unter anderem bildhafte Gedächtnisstrategien. Um eingebüßte Funktionen auszugleichen, können auch Hilfsmittel wie ein Merkbuch zum Einsatz gelangen.

Außerdem sucht man nach Lösungen, wie sich die Umwelt der erkrankten Person besser an dessen Leistungskraft anpassen lässt. So ist es zum Beispiel möglich, im Beruf einige Änderungen vorzunehmen. In solchen Fällen spricht der Neuropsychologe mit dem Arbeitgeber des Patienten und berät ihn bei der Umstrukturierung des Arbeitsplatzes.

Insgesamt umfasst eine neuropsychologische Therapie zwischen 20 und 30 Behandlungssitzungen. Diese haben eine Dauer von ungefähr 50 Minuten.

Falls erforderlich, kann die Behandlung auch verlängert werden. Wichtig ist jedoch, dass eine neuropsychologische Therapie möglichst früh beginnt, da sich dann das Rehabilitationsvermögen des Betroffenen besser nutzen lässt.

Hilfe durch die Angehörigen

Auch die Angehörigen spielen für das Gelingen der neuropsychologischen Therapie eine bedeutende Rolle. So sind sie oftmals in der Lage, die Therapiemaßnahmen zu unterstützen. Gleichzeitig erhalten sie einen besseren Einblick in die Sorgen und Probleme des erkrankten Verwandten oder Partners.

Funktion und Anwendung des Forced Use-Konzepts

Ziel und Zweck

Als Forced Use-Konzept oder Forced Use-Therapie wird ein spezielles psychologisch-motorisches Verhaltenstraining bezeichnet. Es kommt nach Schlaganfällen, die mit erheblichen neurologischen Schädigungen einhergehen, zur Anwendung, um Beweglichkeit und motorische Fähigkeiten des Patienten zu verbessern.

Das Forced Use-Konzept, das auch als Bewegungs-Induktionstherapie, Taub'sches Training oder Constrained Induced Movement bekannt ist, dient zur Behandlung von Halbseitenlähmungen (Hemiparesen), die nach einem Schlaganfall auftreten. So fördert die Therapiemaßnahme eine bessere Beweglichkeit von:

Nach einem Schlaganfall ist es nicht ungewöhnlich, dass die Patienten diejenige Körperseite für alltägliche Dinge verwenden, die weniger in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Dagegen schonen sie die Gliedmaßen, die stärker von der neurologischen Schädigung betroffen sind, deutlich mehr. In der Medizin ist auch die Rede von erlerntem Nichtgebrauch.

Da in den meisten Fällen die geschädigte Körperseite nach und nach wieder mehr an Funktionstüchtigkeit gewinnt, tritt jedoch das Problem auf, dass der Patient die Bewegung der erkrankten Gliedmaßen mittlerweile verlernt hat. Aus diesem Grund kommt in der Rehabilitation die sogenannte Forced Use-Therapie zur Anwendung.

Der englische Begriff "Forced Use" bedeutet übersetzt "erzwungener Gebrauch". Dabei zwingt sich der Patient dazu, die geschädigten Körperstellen wieder zu bewegen. Dadurch lassen sich diese größtenteils wieder aktivieren.

Voraussetzungen für das Forced Use-Konzept

Vor dem Beginn der Forced Use-Therapie bedarf es der Klärung einiger Grundvoraussetzungen.

  • So muss in einer gründlichen Untersuchung überprüft werden, ob sich das Verfahren für den Patienten auch wirklich eignet. Zum Beispiel erfordert das Forced Use-Konzept viel Kraft vom Patienten, wodurch sie nicht für jeden Erkrankten infrage kommt.

  • Außerdem ist es wichtig, dass die Hand über eine gewisse Funktionsfähigkeit verfügt. So sollte der Patient die betroffene Hand in einem Winkel von 20 Grad anheben, den Daumen um etwa 10 Grad abspreizen und die Finger wenigstens 10 Grad strecken können.

  • Aber auch die Motivation und die geistige Leistungskraft des Patienten gelten als überaus wichtig. Das heißt, dass er nicht unter erheblichen Sprachstörungen oder Gedächtnisproblemen leiden darf.

  • Auch Rollstuhlpflichtigkeit und Depressionen gelten als Gegenanzeigen.

Als sinnvoll wird eine Forced Use-Therapie für Schlaganfall-Patienten angesehen, die ihren geschädigten Arm im Alltagsleben nur wenig benutzen, obwohl nach einem Jahr schon wieder gute Armfunktionen bestehen.

Hat die Forced Use-Behandlung Erfolg, ist der Patient in der Lage, den betroffenen Arm im Alltag wieder verstärkt einzusetzen. Weitere Therapieziele sind die Verbesserung der Greiffunktionen sowie die Entspannung der Schulterregion.

Durchführung

Die Forced Use-Therapie wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt und nimmt ca. 14 Tage in Anspruch. Um den gesünderen Arm während des Trainings an Bewegungen zu hindern, steckt man diesen in eine Schlinge, die den ganzen Tag über getragen wird.

Gleichzeitig erfolgt 3 bis 6 Stunden pro Tag ein spezielles motorisches Training des geschädigten Armes, welches unter Anleitung eines Physiotherapeuten stattfindet. Wichtig ist, das Forced Use-Konzept individuell auf die Kondition und die motorischen Fähigkeiten des Patienten abzustimmen.

Die Forced Use-Therapie beinhaltet 20 unterschiedlich schwierige Übungen. Jeden Tag führt der Patient abwechselnd zehn davon durch. Im Mittelpunkt der Übungen stehen sowohl die Feinmotorik als auch die Grobmotorik. Dabei kann es sich um

  • das Greifen von Gegenständen
  • das Drehen von Schrauben oder
  • das Anbringen von Wäscheklammern

handeln. Neben dem täglichen Training hat der Patient zudem spezielle Hausaufgaben zu absolvieren, die er am nächsten Tag mit dem Therapeuten bespricht. Auf diese Weise fördert man gleichzeitig die Sprachbildung sowie die Fähigkeit zum Kommunizieren. So werden im Gehirn neue Nervenbahnen gebildet.

Nebenwirkungen

Viele Patienten haben während der Forced Use-Therapie mit ihrer eingeschränkten Bewegung zu kämpfen. Nicht selten kommt es während des Trainings deswegen zu psychischen Problemen. Manche Patienten brechen die Therapie sogar ab. Wichtig ist daher, dass auch eine psychologische Betreuung während der Behandlung stattfindet.

Funktion und Anwendung des Perfetti-Konzepts

Das Perfetti-Konzept, das man auch als Kognitiv-therapeutische Übungen nach Perfetti bezeichnet, zählt zu den Rehabilitationsmaßnahmen, die nach einem Schlaganfall zur Anwendung kommen können. Mit der Methode lassen sich neurologische Störungen sowie eine Halbseitenlähmung wirksam behandeln.

Entwicklung

Entwickelt wurde das Perfetti-Konzept von dem italienischen Mediziner Carlos Perfetti. So war Perfetti nicht zufrieden mit den Rehabilitationsmethoden, die in den 60er Jahren an der Hand und dem Arm zur Anwendung kamen.

Aus diesem Grund begannen Perfetti und seine Mitarbeiter ab 1970 mit der Entwicklung eines neuartigen Therapiekonzepts, in dessen Mittelpunkt die Reorganisation des Nervensystems stand. Diese Neuorganisation erfolgt in erster Linie im Gehirn des Patienten und hat Auswirkungen auf die Kontraktionen der Muskeln.

So dient das zentrale Nervensystem (ZNS) dazu, die menschlichen Bewegungen zu steuern. Informationen erhält das ZNS vor allem aus Bewegungen wie Veränderungen der Position, Kraftaufwand und Tempo. Wichtig für die Bewegungsorganisation sind außerdem die Wahrnehmung des Körpers sowie der Tastsinn.

Wirkungsprinzip

Das Perfetti-Konzept basiert auf einer systemischen Anschauung. So gilt der Mensch dabei als komplexes System, in dem man die einzelnen Fähigkeiten wie

  • Bewegung
  • kognitive Leistung und
  • Wahrnehmung

nicht einzeln behandeln sollte, da sie eine funktionelle Einheit bilden. Um eine wirksame Reorganisation durchführen zu können, bedarf es daher gezielter Veränderungen des Systems.

Wahrnehmung bzw. Reizverarbeitung

Ein wichtiger Bestandteil der Bewegung ist die Wahrnehmung bzw. Reizverarbeitung, die mit dem Perfetti-Konzept gezielt gefördert wird. Auf diese Weise kann der Patient den Wechsel zwischen Befehlen und dessen Wirkungen bewusst kontrollieren und fehlerhaften Signalen entgegenwirken.

Als letztes Glied der Bewegung fungiert die Muskelkontraktion. Um die Muskelkontraktionen auszuführen, werden die kognitiven Prozesse des Patienten stimuliert.

Durch die Wiederherstellung der geistigen Fähigkeiten ist es möglich, die Bewegungsfähigkeit sowie die Kontrolle über die Bewegungen zu verbessern. Das heißt, dass vom Patienten bestimmte Bewegungen gefordert werden, die dieser dann ausführt. Dadurch kann der Patient eine konkrete Vorstellung davon erhalten, wie der Bewegungsablauf aussieht und später selbst dessen Kontrolle vornehmen.

Anwendungsgebiete

Zu den Indikationen des Perfetti-Konzepts zählen neurologische Erkrankungen. Dazu gehören:

  • ein Schlaganfall
  • Gehirntumore
  • ein Schädel-Hirn-Trauma
  • Multiple Sklerose

Aber auch zur Behandlung von orthopädisch-traumatologischen Leiden und der Parkinson-Krankheit gelten die kognitiv-therapeutischen Übungen als geeignet.

Ablauf

Vor der Durchführung des Perfetti-Konzepts erfolgt zunächst die Erstellung eines Befundes. Dabei werden sowohl die physischen Defizite als auch die neurologischen Schwierigkeiten berücksichtigt. So beurteilt der Arzt präzise Sensibilitätseinschränkungen und sensomotorische Probleme, bevor er das Therapieziel festlegt.

Dabei wird bestimmt, welche motorischen Fähigkeiten der Patient auf welche Weise wiedererlangen soll. Nach etwa 4 bis 6 Wochen überprüft der Therapeut das Behandlungsziel. Für die Zwischenzeit bestimmt man Etappenziele.

Übungsgrade

Besonders wichtig für das Perfetti-Konzept sind drei Übungsgrade. Die Übungen dienen dazu, dem zentralen Nervensystem neue Informationen zu verschaffen. Auf diese Weise speichert es die Bewegungsabläufe neu ab.

Übungsgrad 1

Im ersten Übungsgrad werden der erkrankte Arm oder das Bein vom Therapeuten geführt. Dieser wirkt damit der Entstehung von fehlerhaften Mustern entgegen. Während der Übungen muss der Patient seine Augen schließen oder wird mit einem Sichtschutz ausgestattet.

So ist es wichtig, dass die Wahrnehmung durch Erspüren erfolgt und nicht nur durch Sehen. Zum Beispiel wird der Körper des Patienten verlagert, während er nichts sieht und dann die neue Position ermittelt.

Weitere Übungen dienen zur Verbesserung des Tastsinns. Dabei kann es sich um das Anfühlen von bestimmten Materialien oder Gegenständen handeln.

Übungsgrad 2

Bei Übungsgrad 2 können die Bewegungen nun vom Patienten selbst vorgenommen werden. Der Therapeut wirkt aber noch korrigierend und unterstützend mit.

Übungsgrad 3

Im letzten Übungsgrad hat der Patient gelernt, selbstständig die Bewegungen durchzuführen. So ist er nun in der Lage, Kontrolle über die Störungen des Gehirns auszuüben.

Wichtig ist zudem die Wiederherstellung der geistigen Fähigkeiten. So verbessern diese die Möglichkeit, die Bewegungen besser zu kontrollieren.