Nichtraucher dank Schwangerschaft: Viele Frauen entsagen dem Nikotin dauerhaft

Nur wenige Frauen sind nach einer Schwangerschaft weiterhin Raucher

Von Cornelia Scherpe
30. Oktober 2020

Wie schädlich bis hin zu tödlich Nikotin ist, wissen die meisten Menschen. Viele kämpfen daher auch gegen ihre einmal entwickelte Sucht an. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass vor allem Planung und Beginn einer Schwangerschaft dazu beitragen, dass Frauen dem Rauchen entsagen. Für viele bleibt diese Entscheidung auch nach der Geburt des Kindes langfristig bestehen.

Das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit haben gemeinsam die Daten von 16.400 Frauen und 15.800 Männern zum Thema Rauchverhalten ausgewertet. Die Probanden waren zwischen 17 und 64 Jahre alt und machten regelmäßig Angaben zum Rauchen. Legte man das Hauptaugenmerk auf die Teilgruppe der Frauen, wurde deutlich, dass die Anzahl der Raucherinnen sank, wenn sie in die Phase der Familienplanung eintraten. Nicht nur unmittelbar vor einer Schwangerschaft, sondern teils Jahre davor, beendeten Raucherinnen ihren Konsum. 60 Prozent derer, die vier Jahre vor dem ersten Kind noch geraucht hatten, entsagten der Zigarette jetzt.

Die Forscher vermuten, dass dies unmittelbar mit der sich veränderten Lebenssituation der Frauen zu tun hat. Viele beginnen eine auf Langfristigkeit ausgelegte Partnerschaft und handeln in allen Lebensbereichen vorausschauender. Wem die Entwöhnung vom Nikotin gelingt, der fängt auch nach der Geburt seltener erneut mit dem Rauchen an. Im Vergleich zu Frauen ohne Kinder rauchten Mütter auch 18 Jahre nach der Geburt ihres Kindes seltener.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass immerhin noch immer jede siebte Schwangere nicht aufhört, Nikotin zu konsumieren. Diese Frauen rauchen während der neun Monate und gefährden damit das Leben ihres Kindes. Häufig, so die Studie, sind dies Frauen mit einem schlechteren Bildungsniveau.