Studie zum Rauchstopp: E-Zigarette teilweise wirksamer als Nikotinersatzmittel

Forscher haben beide Methoden zur Raucherentwöhnung einmal gegenübergestellt

Von Cornelia Scherpe
26. Februar 2019

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, entscheidet sich selten für den kalten Entzug und lässt von einem auf den anderen Tag sämtliches Nikotin links liegen. Raucherinnen und Raucher setzen bei der Entwöhnung entweder auf bewährte Nikotinersatzmittel oder seit neustem auf E-Zigaretten mit langsam abnehmender Nikotindosis. Wie wirksam beides im direkten Vergleich ist, hat eine Studie untersucht.

Forscher aus Großbritannien haben 884 Menschen beim Rauchstopp begleitet. Alle wollten mithilfe einer Rauchstoppklinik, in der UK "stop smoking services" genannt und staatlich gefördert, vom Nikotin loskommen.

E-Zigarette vs. Nikotinersatzmittel

Sie wurden nach dem Zufallsprinzip auf zwei Gruppen verteilt und bekamen in der ersten Gruppe E-Zigaretten. Die Kosten für das Starterpaket wurden übernommen. Zu Beginn enthielten die Liquids 18 Milligramm Nikotin und die Nutzer sollten später selbst nach Wahl einkaufen. Gruppe 2 unterzog sich der Standardtherapie, die neben Gesprächen entweder Pflaster, Kaugummis oder Lutschtabletten vorsieht. Auch Inhalatoren, Nasensprays und Mundstreifen sowie Mikrotabs durften verwendet werden. Auch in diesem Fall übernahm die Studie für die erste Zeit (drei Monate) die Kosten der Hilfsmittel.

Zu Beginn der Studie hatten die im Schnitt 41-Jährigen täglich geraucht. Mit rund 15 Zigaretten am Tag waren sie bei einem Test zur Zigarettenabhängigkeit auf den Wert 4,6 (von 0 bis 10) gekommen und damit durchschnittlich abhängig. Einen kompletten Rauchstopp hatten nach einem Jahr 18 Prozent der E-Zigaretten-Nutzer (79 von 438 Personen), aber nur 9,9 Prozent der übrigen Teilnehmer (44 von 446) geschafft. Das bedeutet an dieser Stelle einen Sieg für die E-Zigarette.

Anders sah es allerdings aus, wenn es um den reinen Nikotinentzug ging. Nur neun Prozent aus Gruppe 2 nutzten noch Nikotinersatzprodukte, während noch 80 Prozent regelmäßig ihre E-Zigarette zur Hand nahmen. In ihrem Fall hat sich die Zigarettensucht durch Verbrennung nur zur Nikotinsucht durch Verdampfen hin verschoben.