Schwangere Raucherinnen: Nicht einmal Nikotinpflaster helfen

Von Cornelia Scherpe
18. März 2014

Die Mehrheit der Menschen weiß, dass Nikotin pures Gift ist und jede Vernunft verlangt, dass man mit dem Rauchen aufhört. Oft jedoch ist die körperliche und psychische Sucht bereits so groß, dass alle guten Vorsätze schnell über Bord gehen.

Eine Schwangerschaft allerdings ist für rauchende Frauen der beste Moment, um endlich dem Nikotin den Rücken zu kehren. Immerhin schadet das Rauchen in der Schwangerschaft nun Mutter und Kind. In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob Schwangere mit der Hilfe von Nikotinpflastern von der Sucht wegkommen. Das Ergebnis ist allerdings mehr als entmutigend.

An der Studie hatten 402 Schwangere teilgenommen. Sie wurden in zwei Gruppen unterteilt, wobei 203 Frauen das Nikotinpflaster erhielten. Die übrigen 199 werdenden Mütter bekamen zwar Pflaster, doch in denen befand sich kein Wirkstoff. Die Forscher hatten zu Beginn der Therapie die Dosis im Nikotinpflaster sogar sehr hoch angesetzt.

Entmutigendes Ergebnis der Studie

In den meisten älteren Studien hatte man im Schnitt maximal 15 Milligramm verabreicht. Hier waren es schon 30 Milligramm. Während früher die Anwendung auch nur zwei Monate andauern sollte, durften die Schwangeren dieser Studie die Pflaster so lange benutzen, wie sie dies wollten; also auch bis unmittelbar vor der Geburt.

Doch trotz all dieser Veränderungen mussten die Forscher am Ende festhalten, dass der Einsatz der Nikotinpflaster bei den Frauen versagt hatte. Die Rate derer, die wirklich für die komplette Schwangerschaft aufs Rauchen verzichteten, lag bei gerade einmal 5,5 Prozent.

Nur elf Schwangere hatten durchgehalten. In der Placebogruppe kam man auf zehn Frauen, was 5,1 Prozent entspricht. Der minimale Unterschied ist statistisch nicht bedeutsam. Im Schnitt hatten die Raucherinnen nach gerade einmal 15 Tagen Abstinenz wieder zur Zigarette gegriffen. Mit anderen Worten: Selbst das hochdosierte Nikotinpflaster mit langer Anwendungszeit hatte den Schwangeren nicht helfen können, die gefährliche Sucht zu besiegen.