Therapiehunde helfen bei Angststörung und Depression - aber Kassen zahlen nicht

Von Dörte Rösler
15. Oktober 2013

Hunde haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Als Blindenführer werden die Vierbeiner sogar von der Kasse finanziert. Ärzte betonen außerdem, dass tierische Therapeuten auch bei psychischen Erkrankungen hilfreich sein können. Betroffene müssen die Ausbildung ihres Begleiters allerdings allein bezahlen. Rund 3000 Euro kosten die Kurse, in denen Hunde lernen, wie sie psychisch Kranke sicher durch den Alltag bringen: von praktischen Verrichtungen wie dem Öffnen von Türen über das Erspüren von Stimmungen bis zur Bewältigung von Krisensituationen.

Im Falle von Angststörungen ermöglicht der Therapiebegleithund etwa, dass die Betroffenen wieder allein aus dem Haus gehen können. Der Helfer auf vier Pfoten vermittelt Selbstvertrauen, schmiegt sich in ängstigenden Situationen sofort an seinen Begleiter und hilft so, Stresssituationen zu bewältigen. Auch der Zustand von depressiven Patienten lässt sich durch die Hundetherapie deutlich verbessern - ohne die Nebenwirkung von Medikamenten.

Kasse übernimmt keine Kosten für Therapiehunde

Für die Krankenkassen reichen diese Erfolge jedoch nicht aus. Sie weigern sich, die Kosten für Training und Therapie zu übernehmen. Zur Begründung berufen die Kassen sich auf das Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), in denen zwar ein Blindenhund aufgelistet ist, aber kein Therapiebegleithund.

Der GKV-Spitzenverband sieht auch keinen Grund, die Hundetherapie in die Liste aufzunehmen. Denn bisher gibt es in Deutschland keine einheitlichen Standards für die Ausbildung der Tiere. Chancen auf eine offizielle Anerkennung hätten die Hunde erst, wenn sich die zahlreichen Ausbilder und Therapievereine zu einem bundesweiten Verband zusammenschließen und verbindliche Qualitätsstandards für Trainer und Kurse festlegen.