Ab 2013 bekommen Kliniken weniger Geld für Behandlungen - Psychiater sorgen sich um Patienten

Von Cornelia Scherpe
19. November 2012

Es soll weniger Geld für stationäre Krankenhausaufenthalte geben und das beunruhigt die deutschen Psychiater stark.

Ab dem kommenden Jahr, direkt zum 01. Januar, soll eine neue Verordnung in Kraft treten, die klare Abstriche macht. Demnach soll es ab dem 18. Tag in einem Krankenhaus für die behandelnde Station weniger Geld geben. Die Pauschale sieht außerdem vor, dass die genaue Diagnose des Patienten, sowie sein Alter und der aktuelle Schweregrad der Erkrankung ausschlaggebend dafür sind, wie viel Geld es bis zum 18. Tag gibt. Beides gilt nicht nur für körperliche Leiden, sondern auch für psychiatrische Erkrankungen und genau das bemängeln die Psychiater.

Während Beinbrüche oder kleinere Operationen mit 18 Tagen leicht auskommen mögen, läge die stationäre Behandlungszeit für seelische Erkrankungen erfahrungsgemäß im Schnitt bei 35 Tagen. Zudem mache es keinen Sinn, die Höhe des Geldes nach der Diagnose zu richten. Es sei viel sinnvoller, die gewählte Behandlungsoption als Richtlinie zu benutzen, denn auch bei gleicher Diagnose kann je nach Patientensituation eine andere Behandlung sinnvoll sein.

Psychiater sind daher nun besorgt, dass die neue Regelung im Jahr 2013 in vielen Fällen dazu führen wird, dass Patienten zu früh aus dem Krankenhaus entlassen werden, da auch Kliniken wirtschaftlich denken müssen und ihre Verluste ab dem 18. Behandlungstag kontinuierlich steigen.

Daher wurde auch ein neues Bündnis ins Leben gerufen: "Zeit für psychische Gesundheit". Die Mitglieder setzen sich dafür ein, dass die Regelung angepasst wird, sodass man um die angemessene Verpflegung der psychisch Erkrankten nicht bangen muss.