Lange Wartezeiten für einen Termin beim Psychotherapeuten

Durch höhere Belastung im Beruf steigt der Bedarf an Psychotherapeuten und so auch die Wartezeit

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
11. März 2011

Durch die Veränderung der Arbeitswelt nehmen die psychischen Belastungen der Arbeitnehmer immer mehr zu und die Folge sind dann psychische Störungen, so dass der Betroffene zu einer Therapie gehen muss.

Doch dies ist nicht so einfach, denn bevor man einen Termin beim Psychotherapeuten erhält, dauert es einige Zeit. So liegen die durchschnittlichen Wartezeiten für ein erstes Gespräch in einer Großstadt bei 62,3 Tagen, in einer ländlichen Gegend bei 68,8 Tagen und in einer Kleinstadt sogar 104 Tage, also mehr als ein Viertel Jahr.

Wie auch die Techniker Krankenkasse berichtet, haben die psychischen Erkrankungen zugenommen, so stiegen die Tage einer Arbeitsunfähigkeit wegen psychischer Erkrankung innerhalb eines Jahres um 14 Prozent. Zudem dauert auch eine solche Behandlung meistens sehr lange, so dass dadurch auch hohe Kosten entstehen.

Indikatoren für höheren Bedarf an Psychologen

Wie auch der Vorsitzende der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), Dieter Best, berichtet, müsse man die heutige Bedarfsplanung neu überarbeiten, denn oftmals gilt eine bestimmte Region statistisch als überversorgt, was aber nicht der Realität entspricht.

Wie auch eine Studie zeigt, werden ältere Menschen seltener psychologisch behandelt, so ist die größte Gruppe der Patienten im Alter zwischen 41 und 50 Jahren, wobei von den Männer 29 Prozent, bei den Frauen 27 Prozent dieser Altersklasse angehören. Ältere Menschen über 60 Jahre sind sehr selten in Behandlung.

Auch ist dies von der Schulbildung abhängig, so haben 19,1 Prozent ein Studium absolviert, 24,5 Prozent sind im Besitz von Abitur und Fachhochschulreife und die meisten Patienten haben einen Realschulabschluss.

Der Anteil der Hauptschulabgänger liegt bei 19,8 Prozent und über gar keinen Abschluss verfügen nur 3,4 Prozent, doch sind Kinder- und Jugendlichenpsychiater der Meinung, dass hier wesentlich mehr Schulabbrecher unter psychischen Störungen leiden, aber nicht zur Therapie gehen. In den meisten Fällen werden die Betroffenen von ihrem Arzt zu einem Psychotherapeuten zur weiteren Behandlung überwiesen und nur knapp ein Viertel gehen von sich aus dorthin.