Nebenwirkungen bei einer Psychotherapie nicht ausgeschlossen

Von Christine Krusberski
22. Mai 2014

In unserer modernen Zeit leiden zahlreiche Menschen unter seelischen Problemen wie Depressionen, Verhaltensstörungen oder Angstattacken. Vor Medikamenten scheuen viele Patienten zurück und bevorzugen Therapiesitzungen beim Psychologen. Doch auch bei einer Psychotherapie sind Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen.

Therapie kann Beschwerden verstärken

Seelische Belastungen führen auf Dauer zu einem extrem hohen Leidensdruck. Depressive können ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen oder verlieren ihre Freunde, Angstpatienten igeln sich zu Hause ein und trauen sich nicht mehr raus.

Eine Psychotherapie hilft bei seelischen und psychosomatischen Störungen des Denkens oder Fühlens. Doch durch intensive Gespräche kann es zu Psychotherapie-Nebenwirkungen kommen. Oft verstärken sich die Beschwerden oder es treten neue Symptome auf. Der Patient fühlt sich überfordert, spürt die Wucht der negativen Belastungen und ist nach einer Sitzung häufig verzweifelt, verwirrt oder gar gekränkt.

Ein großes Risiko für Komplikationen birgt eine schwierige Beziehung zwischen Therapeut und Klient. In diesem Fall kann die Behandlung in die falsche Richtung gehen. Auch Behandlungsfehler wie unzutreffende Diagnosen führen zu negativen Therapiefolgen.

Trotz Risiken und Nebenwirkungen großer Nutzen

Auch wenn im Bereich Psychotherapie noch Verbesserungen nötig sind, ist sie trotz Risiken und Nebenwirkungen von großem Nutzen. Etliche Studien belegen die Wirksamkeit von Therapien für die Seele.

Die Bundespsychotherapeuten-Kammer weist darauf hin, dass eine Psychotherapie nachhaltige Erfolge bringt und sogar wirksamer ist als die Behandlung körperlicher Beschwerden. Etwa 50 Prozent der Patienten fühlen sich nach der 20. Therapiesitzung besser. Derzeit werden neue Strategien entwickelt, um Therapienebenwirkungen vorzubeugen und Risiken rechtzeitig zu erkennen.

Aufklärende Informationen vor Behandlungsbeginn

In Deutschland sollen Patienten noch besser aufgeklärt werden. Im neuen Patientengesetz ist festgelegt, dass jeder Klient vor Behandlungsbeginn umfassende Informationen erhält. Viele Therapeuten befürchten allerdings, dass Patienten abgeschreckt werden könnten und eine Behandlung ablehnen.