Überlebenschancen nach einer Nierentransplantation sind in Europa längerfristig als in den USA

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
16. Oktober 2012

Eine Nierentransplantation wird in den USA genauso gut wie in Europa durchgeführt und so ist auch die Überlebenschance ein Jahr danach noch mit 91 Prozent gleich gut.

Aber in den Folgejahren kommt es in den USA häufiger zu einer Abstoßung mit Organverlust, besonders hoch ist die Rate bei den Afroamerikanern. In Europa liegt die Überlebensquote nach fünf Jahren bei 77 Prozent, in den USA durchschnittlich bei 71 Prozent bei der weißen Bevölkerung - auffällig ist auch hier, dass nur 62 Prozent der Afroamerikaner die fünf Jahre mit einem neuen Organ überleben.

In Europa überleben 56 Prozent der betroffenen Patienten die ersten zehn Jahre, in den USA sind es mit 46 Prozent weniger als die Hälfte der weißen Patienten. Bei den Afroamerikanern sinkt die Überlebenschance sogar auf nur 34 Prozent.

Warum dies so ist, weiß man nicht hundertprozentig, doch hängt dies wohl auch mit dem Gesundheitssystem in den USA zusammen. So werden dort nur für die ersten drei Jahre nach einer Transplantation auch die Kosten für die nötigen Medikamente von den Krankenversicherungen übernommen. Anschließend müssen die Patienten diese Kosten, die jährlich etwa 20.000 Dollar betragen, selber bezahlen, was sich aber nur wenige leisten können. Aber ohne Medikamente kommt es zwangsweise zu einer Abstoßung und Verlust des neuen Organs.