Bilanz zum Thema Hand- und Gesichtstransplantationen fällt positiv aus

Von Cornelia Scherpe
20. Juli 2012

Der internationale Kongress der "Transplantation Society" in Berlin hat nun eine Bilanz zum Thema Hand- und Gesichtstrans­plantationen gezogen. Zwar steckt dieser Teil der Medizin in mancher Hinsicht noch in den Kinderschuhen, doch viele Empfänger können dank ihrer Transplantate ein besseres Leben führen. Gerade Hände, Arme und Teile des Gesichtes gelten als sehr schwierig zu transplantieren. Hier muss nicht nur im OP eine Höchstleistung verbracht werden, auch die Reha-Zeit ist schwierig und für den Patienten sehr anstrengend.

Trotzdem gelingt dank moderner chirurgischer Verfahren und neuen Medikamenten zur Immunsuppression bereits in vielen Fällen eine deutliche Rückgewinnung an Lebensqualität. Auf dem Kongress wird allerdings auch nicht verschwiegen, dass es Rückschläge gibt. Abgestoßene Transplantate, Probleme bei der Reha und Todesfälle sind leider Teil des Risikos. Die meisten Patienten aber profitieren von den Eingriffen, weshalb die Nutzen-Schaden-Abwägung positiv ausfallen darf. Das Überleben der Patienten insgesamt liegt bei einer guten Quote von 96 Prozent. Das Ausbleiben von Abstoßungsreaktion liegt mit 85 Prozent zwar dahinter, kann aber immer noch als gut bezeichnet werden.

Zudem ist ein deutlicher Anstieg an Empfängern zu vermelden. Immer mehr Menschen möchten eine Transplantation erhalten. Darunter sind neben Unfallopfern auch viele Soldaten, die im Krieg verstümmelt wurden.