Trotz Lebertransplantation Kinder kriegen - Studie belegt Sicherheit für Mutter und Kind

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2012

Frauen, die durch Krankheit oder Unfall eine neue Leber benötigen, können nach einer erfolgreichen Lebertransplantation oft ein ganz normales Leben führen. Viele hegen dabei auch den Wunsch nach eigenem Nachwuchs, doch sind unsicher, ob sie nach dem Eingriff und mit dem neuen Organ sich selbst und das Ungeborene nicht in Gefahr bringen.

Im Interesse dieser Frauen hat sich ein Forscherteam aus den USA daran gemacht, acht ältere Studien zu diesem Thema neu auszuwerten. Das Ergebnis dieser Meta-Analyse dürfte die betroffenen Familien sehr freuen. Demnach können auch Frauen mit einer Spenderleber problemlos schwanger werden und die Schwangerschaft erfolgreich beenden. Fehlgeburten treten bei ihnen nicht häufiger auf als bei anderen Frauen. Im Gegenteil: die Rate der gesunden Geburten ist im Vergleich zur Allgemeinheit sogar leicht erhöht.

Analysiert wurden die Daten von 306 Frauen mit Spenderleber, die insgesamt 450 Schwangerschaften durchlebt hatten. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe lag bei diesen Transplantat-Trägerinnen die Rate für eine Lebendgeburt bei 77 Prozent. In der Allgemeinbevölkerung liegt diese Quote nur bei 67 Prozent. Allerdings hatten die operierten Frauen während der neun Monate häufiger mit einer Präeklampsie zu kämpfen. Solche Wassereinlagerungen in Kombination mit Blutdruckproblemen und Eiweißausscheidungen liegt bei ihnen bei 22 Prozent. Zudem mussten 45 Prozent das Kind via Kaiserschnitt holen lassen und bei 39 Prozent war eine Frühgeburt nicht zu vermeiden.