Nie wieder Abstoßungen - neben dem Organ sollen Immunzellen des Spenders übertragen werden

Von Cornelia Scherpe
15. März 2012

Viele Patienten sind sehr glücklich, wenn sie endlich ein Spenderorgan erhalten haben, doch auch die Zeit nach der Transplantation ist nicht unbedingt einfach. Meist muss man für den Rest des Lebens Medikamente nehmen, damit das fremde Organ arbeiten kann und nicht wieder vom eigenen Körper abgestoßen wird. Dies könnte sich in Zukunft ändern. Forscher arbeiten derzeit daran, bei einer Transplantation nicht nur das Spenderorgan zu verpflanzen, sondern bei dieser Prozedur auch einige Blutzellen des Spenders zu übertragen.

Dies soll bewirken, dass der Körper des Empfängers sich an die fremden Zellen gewöhnt und nicht das Immunsystem gegen sie mobil macht. Im besten Fall würde das bedeuten, dass man keine Medikamente nach der Transplantation mehr schlucken muss und völlig normal mit dem neuen Organ lebt.

In einer ersten kleinen Studie haben sich acht Freiwillige auf diese Weise therapieren lassen. Sie alle hatten eine neue Niere bekommen. Fünf dieser Patienten leben inzwischen mit dem Spenderorgan und müssen keine Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems nehmen, denn dank der Blutzellen des Spenders akzeptiert ihr Körper das Organ als sein eigenes. Nun will man das Verfahren in einer größeren Studie testen. Bei guten Ergebnissen könnte man eine neue Ära der Organtransplantation beginnen.