Risiko für den Krebstod ist nach einer Organtransplantation lebenslang erhöht

Um wie viel das Krebsrisiko nach einer Organtransplantation erhöht ist, hat eine aktuelle Studie herausgefunden

Von Cornelia Scherpe
12. Januar 2016

Es gibt viele Krankheiten und Unfälle, bei denen nur eine Organtransplantation den Patienten helfen kann. Ist der passende Spender gefunden und läuft die eigentliche Operation gut ab, haben die Betroffenen dennoch ein Leben lang mit den Folgen der Transplantation zu kämpfen.

Grund dafür ist vor allen Dingen die nun notwendige Immunsuppression. Für den Rest ihres Lebens müssen die Patienten Medikamente nehmen, damit das Spenderorgan sicher vom Körper akzeptiert wird. Das jedoch steigert das Risiko für diverse Krankheiten.

Auch das Krebsrisiko könnte durch die Immunsuppression steigen

Schon länger vermutet wird in diesem Zusammenhang auch ein höheres Krebsrisiko, da die Patienten aufgrund der Immunsuppression anfällig für Infektionen sind. Es gibt diverse Studien, die darauf hindeuten, dass Krebs durch Bakterien und Viren getriggert werden kann. Eine aktuelle Studie zeigt nun, wie viel höher das Risiko für einen Krebstod nach einer Organtransplantation ist.

Dafür wertete man 11.061 Daten von Patienten aus, die zwischen den Jahren 1991 uns 2010 eine Organspende erhalten hatten. Es zeigte sich, dass inzwischen 3.068 von ihnen verstorben waren.

Bei der Analyse der Todesursache stellte sich in 603 Fällen eine Krebserkrankung heraus. Das wiederum würde bedeuten, dass im Vergleich zur Normalbevölkerung das Risiko für einen Krebstod nach einer Organtransplantation um das 2,84-fache höher ist.

Krebsrisiko bei Organtransplantations-Patienten ist erhöht

Die Forscher schauten allerdings noch genauer hin und hielten fest, wer von den Verstorbenen bereits vor seiner Organspende an Krebs gelitten hatten. Dabei gab es sogar Fälle, wo die Krebserkrankung der eigentliche Grund für die Spendernotwendigkeit war.

Diese Krebsfälle rechnete man nun aus der Statistik heraus. Dennoch blieb ein Risiko übrig, das mit dem 1,93-Fachen noch immer deutlich über der Normalbevölkerung liegt.

Körper, dem Immunsuppressiva zugeführt werden, kann sich nicht mehr richtig wehren

Die Wissenschaftler sehen den Grund, wie viele ihrer Kollegen, in krebsauslösende Mikroorganismen, gegen die sich der Körper der Patienten nicht mehr richtig wehren kann. So kann beispielsweise