Bariatrische OPs sind sehr kompliziert: Viele Chirurgen begehen Fehler

Von Cornelia Scherpe
16. Oktober 2013

Unter der Bezeichnung "bariatrische Chirurgie" fasst man in der Medizin alle Verfahren zusammen, bei dem das Gewicht eines Patienten verkleinert werden soll. Am besten bekannt ist den meisten daher das Legen eines Magen-Bypass, um überschüssige Kilogramm zu verlieren.

Eine aktuelle Studie hat sich diesem Teilgebiet intensiv gewidmet und wollte bewerten, wie gut die Chirurgen auf diesem Gebiet sind. Dabei zeigte sich, wie überaus anspruchsvoll die bariatrische Chirurgie ist und das daher viele Chirurgen zu mehr oder weniger schwerwiegenden Fehlern neigen.

Bewertet wurde dies, indem bei 20 OPs mit Genehmigung der Ärzte eine Videoaufnahme von der eigentlichen Operation ausgewertet wurde. Es ist der Normalfall, dass heutige Ops aufgezeichnet werden. Die 20 ausgewählten Ärzte durften dabei sogar eine Operation von sich selbst aus einreichen. So gewährleistete man, dass jeder Chirurg einen Eingriff bewerten ließ, von dem er oder sie selbst überzeugt war.

Bewertungen mittels Schulnoten

Die Auswertungen wurden anschließend durch mindestens zehn Ärzte durchgeführt, die ebenfalls auf dem Gebiet der bariatrische Chirurgie tätig sind. Man setzte zehn Gutachter als Minimum an, damit es möglichst objektive Ergebnisse gibt.

Für jeden Chirurgen wurde eine Note vergeben, wobei 1 den Wert von "Assistenzarzt" und 5 den Wert von "Meister" hatte. Dies nun veröffentlichten Ergebnisse zeigen klar, dass es große Unterschiede zwischen technisch weitergebildeten Chirurgen und "unerfahreneren" Kollegen gibt. Die schlechteste Note war mit 4,8 sehr weit unten und der beste Arzt schaffte gerade einmal eine Bewertung von 2,6. Man untersuchte auch, wie es allgemein den Patienten dieser Ärzte nach der OP geht.

Bei jenen mit der besten Bewertung hatten 5,2 Prozent später mit Komplikationen zu kämpfen und beim schlechtesten Arzt waren es ganze 14,5 Prozent.