Künstlich herbeigeführter Blutstau während der Bypass-Op schützt das Herz

Von Cornelia Scherpe
19. September 2013

Eine Bypass-Op am Herzen ist immer recht risikoreich. Patienten, denen es bereits so schlecht geht, dass sie eine derartige Operation benötigen, haben demnach ein Problem mit dem Kreislauf. Doch gerade diese Schwierigkeiten können auch zu Komplikationen bei der Operation führen.

In einer Studie konnten Forscher nun nachweisen, dass es sehr sinnvoll ist, wenn bei den Patienten während der OP ein Blutstau herbeigeführt wird. Dafür nutzen die Chirurgen eine Blutdruckmanschette, um das Blut künstlich zu stauen.

Das klingt zunächst so gar nicht danach, als ob es helfen könnte, doch die Studie liefert klare Ergebnisse. Die deutschen Forscher sammelten dafür zwischen 2008 und 2012 die Daten von 329 Patienten. Alle hatten sich einer Bypass-Op unterziehen müssen. Eine Gruppe wurde während des Eingriffs mit einer Blutdruckmanschette versorgt, bei der anderen Hälfte verzichtete man auf den Blutstau. Insgesamt führte man bei Gruppe Eins während der Narkose drei Mal eine Stauung des Blutes herbei und das jeweils für fünf Minuten am Stück. Nach 18 Monaten kontrollierte man, wie sich die Gesundheit all dieser Patienten entwickelt hatte.

Die Zahl von Problemen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen war in Gruppe Eins auffallend kleiner. Hier gab es acht bedenkliche Fälle und in der zweiten Gruppe musste man gleich 23 Ereignisse dieser Art festhalten. Zudem war die Sterblichkeit bei Patienten, bei denen mit der Manschette gearbeitet worden war, messbar kleiner. Von jenen waren insgesamt drei Personen gestorben. In der Kontrollgruppe waren es mit elf Patienten fast vier Mal so viele.

Die Forschungswelt wünscht sich nun weitere Studien dieser Art mit größeren Probandengruppen, damit man noch eindeutigere Aussagen machen kann.