Neues Chirurgie-Messer entwickelt: Sorgfältigere Entfernung der Tumore mit Massenspektrometer

Von Nicole Freialdenhoven
26. August 2013

Eine Krebs-Operation ist nur dann wirklich erfolgreich, wenn der Tumor so sorgfältig entfernt wird, dass keine Krebszellen mehr zurückbleiben. Dazu ist es wichtig, dass der operierende Chirurg den Tumor so entfernt, dass an den Rändern ein dünner Saum gesundes Gewebe mit weggeschnitten wird. Um diesen Rand besser identifizieren zu können, haben Ärzte am Imperial College in London nun ein neues spezielles Messer für Chirurgen entwickelt.

Bei diesem Messer verdampft das Gewebe am Schnitt und wird in dieser Form in ein sogenanntes Massenspektrometer weitergeleitet. Dieses Gerät misst die im Dampf enthaltenden Moleküle und Atome und kann so zwischen gesunden Zellen und Krebszellen unterscheiden. Insgesamt beherrscht das neu entwickelte Massenspektrometer Algorithmen aus über 1300 gesunden und 1600 unterschiedlichen krankhaften Gewebeproben. So weiß der Chirurg beim Schneiden jederzeit ob er in den gesunden Rand schneidet oder noch in den Krebszellen.

Das Gerät kann zudem erkennen, ob es sich bei Krebszellen um den eigentlichen Tumor handelt oder um Metastasen, die sich bereits vom Primärtumor weg ausgebreitet haben. Ehe das neue chirurgische Messer marktreif ist, sind jedoch noch weitere Tests und Studien notwendig.