Magen-Bypass lindert Diabetes - Forscher sind dem Grund auf der Spur

Von Cornelia Scherpe
2. August 2013

Die medizinische Bezeichnung für den Eingriff lautet "Roux-en-Y-Operation" und gemeint ist damit das Legen eines Magen-Bypasses. Für stark übergewichtige Menschen kann diese OP die letzte Möglichkeit sein, um die eigene Gesundheit zu retten. Studien haben zudem gezeigt, dass Patienten mit Diabetes des Typ 2 sehr von einem Bypass profitieren. Die offene Frage war bisher aber: Wieso?

Bei dieser Form des Zuckerleidens handelt es sich nicht um eine angeborene Autoimmunkrankheit, sondern um ein erworbenes Leiden. Meist sind die Betroffenen fettleibig und daher auch erkrankt. Das Setzen eines Magen-Bypass lag daher schon länger auf der Hand. Nachdem der Magen verkleinert ist, verlieren die Patienten relativ schnell an Gewicht und daher bessert sich auch ihr Zuckerleiden.

Doch ganz so einfach war es nicht, wie mehrere Studien schließlich zeigten. Ärzte konnten immer wieder beobachten, dass Diabetiker schneller eine Linderung ihrer Krankheit erfuhren, als ihr Gewicht sich verringerte. Das lies nur die Schlussfolgerung zu, dass nicht der Gewichtsverlust allein Diabetes lindert. Doch was dann?

Forscher aus den USA liefern nun einen neuen Ansatz, der allerdings erst noch belegt werden muss. Im Experiment mit zuckerkranken Tieren legten sie Magen-Bypässe und untersuchten dann die genauen Vorgänge im Körper. Dabei zeigte sich, dass durch die veränderte Form nun auch der Nahrungsbrei anders verarbeitet werden muss.

Der Körper stellt sich durch komplexe Veränderungen darauf ein und diese Neugestaltung der Verdauung kostet ihn Unmengen an Energie. Die Forscher konnten sehen, wie der Bedarf an Kohlenhydraten in die Höhe schoss. Das würde auch erklären, das gleichzeitig die Menge an Zucker im Blut sinkt, da dieser andernorts benötigt wird. Ob diese Theorie so stimmt, soll nun eingehend erforscht werden.