Die endoskopische OP - Ärzte üben zunächst an Boxen

Von Cornelia Scherpe
4. Januar 2013

Hinter der endoskopischen OP verbirgt sich das, was man allgemein als Schlüsselloch-OP bezeichnet. Diese Methode vermeidet es, dass der Patient komplett aufgeschnitten werden muss, damit man im Inneren arbeiten kann. Stattdessen werden nur kleine Schnitte gemacht und durch diese spezielles Operationswerkzeug eingeführt.

Diese Werkzeuge sind am Ende der langen Stäbe befestigt. Für den Patienten hat das klare Vorteile. Zum einen sinkt das Risiko auf Komplikationen durch große offene Wunden und zum anderen heilen die kleinen Wunden in der Reha deutlich schneller und mit kleineren Narben. Es gibt allerdings auch einen entscheidenden Nachteil: diese Form der Operation ist für den Chirurg deutlich schwieriger.

Da er nicht direkt sehen kann, was er im Inneren des Patienten macht, muss er extrem gut ausgebildet sein und zudem den Umgang mit den Werkzeugen üben. Dieses Üben findet nicht am Patienten statt, sondern zunächst an einer Art Box. In Deutschland hat man die neuste Übungsbox entwickelt, die weniger als 2.000 Euro kostet und daher für viele Kliniken erschwinglich wird.

Dieses Übungsgerät soll den Menschen auf dem OP-Tisch simulieren, indem die Geräte durch kleine Löcher in der Hülle eingeführt werden und der Chirurg die Werkzeuge dann benutzt, ohne selbst in die Übungsbox sehen zu können. Er muss sich auf sein Wissen und auf Live-Video-Aufnahmen verlassen. So lernen die Mediziner, wo die Schnitte am besten zu platzieren sind, denn auch der fähigste Chirurg kann mit den starren Stäben nicht jeden Bereich erreichen. Außerdem wird der Umgang mit dem Licht geübt, da die Kameras nicht alles perfekt ausleuchten können.