Aufwachen im OP-Saal - neues System soll das vermeiden

Von Cornelia Scherpe
7. November 2012

Es geschieht nicht oft, doch wenn es passiert, dann ist es für den Patienten der blanke Horror. Eigentlich soll während einer Operation der Anästhesist dafür sorgen, dass man vollkommen ohne Bewusstsein ist.

Allerdings geschieht es ab und an, dass ein Patient doch aufwacht. Die Chance ist zwar mit eins zu 14.000 sehr gering, doch wenn man der oder die eine von 14.000 Patienten ist, geschieht es.

Dies hinterlässt nicht nur ein Trauma in der Psyche, sondern kann auch das Leben gefährden. Wer im OP-Saal aufwacht, dessen Biofunktionen ändern sich. Die beginnende Panik treibt den Puls nach oben und dies kann schwere Blutungen verursachen. Auch Bewegungen können dazu führen, dass man sich lebensgefährlich verletzt.

Damit noch weniger Menschen während eines Eingriffs aufwachen, wollen Chirurgen in Zukunft auf ein neues System setzen. Dieses soll als Frühwarnsystem fungieren und die Ärzte und Anästhesisten warnen, dass der Patient gleich das Bewusstsein wiedererlangt.

Dem Schlafenden werden dafür Elektroden an den Schädel geklebt, die über eine angeschlossene Maschine zeigen, welche Hirnaktivität gerade herrscht. Befindet man sich kurz vor dem Aufwachen, nimmt naturgemäß die Aktivität zu. Ein schnelles Einleiten von neuen Narkosemitteln in den Kreislauf kann dann das schlimmste verhindern.

Bisher erklärten sich 23 Menschen bereit, ihre Narkose so überwachen zu lassen und zumindest bei diesen war es ein voller Erfolg. Die Elektroden reagierten exakt und zeigten bei den Patienten im Aufwachraum an, wann genau diese wieder das Bewusstsein erlangten. Natürlich ist eine Probandengruppe von 23 Patienten noch zu wenig, daher ist nun eine große Studie angesetzt worden.