Senioren im OP-Saal - neue Leitlinien sollen für eine bessere Einschätzung der Risiken sorgen

Von Cornelia Scherpe
14. September 2012

Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit auf den OP-Tisch müssen, setzen sich immer einem gewissen Risiko aus. Wie groß die Gefahr ist, unterscheidet sich von Fall zu Fall, doch es gibt bestimmte Risikogruppen. Vor allen Dingen Senioren können durch ihr Alter schneller Komplikationen bekommen und diese können auch schwerwiegender ausfallen. Zwar werden nach Möglichkeit immer Vorgespräche geführt und eventuelle Gefahren miteinbezogen, doch eine neue Leitlinie aus den USA soll dieses Verfahren demnächst noch sicherer machen.

Insgesamt werden 13 Bereiche abgedeckt. Unter anderem soll genau erhoben werden, wie die aktuelle Verfassung der Lunge und des Herzens ist. Das soll im OP unangenehme Überraschungen auf ein Minimum senken. Außerdem soll die Kognition der Patienten in einem Vorabgespräch analysiert werden. Es ist wichtig, die geistige Verfassung zu kennen und zu kontrollieren, ob erste Symptome einer Depression ersichtlich sind. Nach einem Eingriff kommt es öfter zu einer Einschränkung der allgemeinen Kognition und zu depressiven Verstimmungen. Das Risiko ist dementsprechend größer, wenn bereits vorher Probleme bestanden.

Auch die allgemeine Beweglichkeit ist ein entscheidender Faktor, denn je weniger mobil die Senioren bereits vor der Operation sind, desto schlechter könnte der Eingriff und die Reha-Zeit verlaufen. Ebenfalls Teil der neuen Leitlinie ist die genaue Frage nach allen bisher eingenommenen Medikamenten und der allgemeinen Ernährung. So sollen auch Dinge wie Mangelerscheinungen vorab ersichtlich werden. Außerdem können Ärzte sehen, ob ein Patient zur Dehydrierung neigt, was im OP ein entscheidender Risikofaktor werden kann.