Troponin T kann mehr als erwartet - der Biomarker warnt vor Sterberisiko nach einer OP

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2012

Bei Troponin T handelt es sich um einen sogenannten Biomarker. Er befindet sich im Blut eines Menschen und gibt das Risiko für einen Herzinfarkt nach einer Herz-Operation an. Zumindest war dies bis vor kurzem der aktuelle Stand des Wissens. Kardiologen konnten den Wert von Troponin T ermitteln und daraus ableiten, wie groß die Gefahr auf ein Herzleiden in Folge eines chirurgischen Eingriffs am Herzen ist. Dies stimmt zwar auch weiterhin, aber eine aktuelle Studie hat ergeben, dass der Biomarker noch viel mehr kann.

Im Grunde handelt es sich um ein Protein, das sich in den Zellen des Herzmuskels befindet. Genau aus diesem Grund ging man auch davon aus, dass ein Anstieg allein auf die Gefahr eines Herzinfarktes hindeutet. Studien haben dies gezeigt. Allerdings wurden keine Studien über Troponin T in Verbindung mit OPs fernab des Herzens durchgeführt. Dies wurde nun nachgeholt. Bei 15.133 Patienten wurde der Wert von Troponin T bestimmt. All diese Probanden waren älter als 45 Jahre und mussten sich einer Operation unterziehen. Dabei ging es jedoch nicht um Herz-Ops, sondern um Eingriffe überall sonst im Körper.

Bei ihnen ermittelte man eine Sterberate innerhalb des ersten Monats nach dem Eingriff von 1,9 Prozent. Oft war die Todesursache unklar. Die Auswertung der entnommenen Blutproben zeigte, dass genau bei jenen Menschen der Wert des Biomarkers oft erhöht gewesen war. Damit wird Troponin T auch bei Patienten mit Operationen überall am Körper ein wichtiger Risikoanzeiger.