Aufgrund seltener Erbkrankheit musste Zweijährigen rechte Gehirnhälfte entfernt werden

Das Mädchen leidet unter dem sogenannten Aicardi-Syndrom

Von Melanie Ruch
9. Februar 2011

Bereits nach ihrer Geburt litt die kleine Katie aus Portland in Oregon unter Zuckungen. Als diese sich schließlich zu starken Krämpfen entwickelten, musste sie sich im Krankenhaus einigen Tests unterziehen. Schließlich erhielten ihre Eltern die schlimme Diagnose.

Katie leidet unter einer seltenen Erbkrankheit, von der gerade einmal rund 500 Menschen weltweit betroffen sind, dem sogenannten Aicardi-Syndrom, bei dem die beiden Hirnhälften keine Verbindung zueinander haben. Die Krankheit ist bisher unheilbar und gewährt den Betroffenen nur eine Lebensdauer, die bis ins Jugendalter reicht. Als Katies Krämpfe immer stärker wurden und teilweise bis zu 50 Mal pro Tag einsetzten, bestand ihre einzige Hoffnung in einer schweren Operation, bei der die unterentwickelte rechte Gehirnhälfte der Kleinen entfernt werden musste.

Im vergangenen November entschieden sich ihre Eltern zu der riskanten acht Stunden langen OP. Dabei wurde Katie das Zentrum der rechten Gehirnhälfte entfernt, sowie die verkümmerte Verbindung zur linken getrennt. Nach der Operation begann erneut eine schwere Zeit für das kleine Mädchen. Gegen die Schmerzen bekam sie Morphium, wovon sie sich ständig übergeben musste. Doch mittlerweile entwickelt sich die Zweijährige prächtig, lernt Laufen und sich zu verständigen, wenn auch vorwiegend mit Handzeichen. Denn ihr Seh- und Sprachvermögen hat unter der Krankheit stark gelitten.

Doch für die Familie besteht wieder Hoffnung. Immerhin sind auch Fälle von Kindern mit dem Aicardi-Syndrom bekannt, die sich fast genauso gut entwickeln wie ihre gleichaltrigen Genossen und sogar eine gleichwertige Intelligenz besitzen.