Mit der Google-Brille im OP- Neue Einsatzmöglichkeiten für Ärzte getestet

Von Nicole Freialdenhoven
21. Mai 2014

Die Datenbrille von Google sorgt seit einiger Zeit vor allem für Negativ-Schlagzeilen, da sich viele Menschen von den Trägern in der Öffentlichkeit ausspioniert fühlen. Doch möglicherweise kann die Google-Brille im Operationssaal ihren wahren Nutzen zeigen.

Datenbrille von Google im Op

Bei einem Testlauf am New York Medical College trugen die Chirurgen die Brille bei operativen Eingriffen und konnten sie auf vielfältige Weise nutzen, zum Beispiel um Videokonferenzen abzuhalten, Telefongespräche zu führen und Dokumentationen zu erstellen. Auch konnten sie quasi während des Eingriffs im Internet medizinische Informationen suchen, ohne sich vom sterilen OP-Saal entfernen zu müssen.

Allerdings gab es auch negative Aspekte. So wurde die kurze Akku-Laufzeit der Brille bemängelt, die teilweise nur 30 bis 40 Minuten durchhielt wenn Videos aufzeichnet wurden. Auch die schlechte Tonqualität bei Gesprächen, Verzögerungen oder gar Abbrüche bei den Videokonferenzen wurde bemängelt. Dazu kommt das Problem des Datenschutzes, denn der Datenverkehr läuft über möglicherweise ungesicherte Server bei Google.

Google Brille könnte hilfreiche Unterstützung im OP sein

Die Mediziner zogen daraus das Fazit, dass die Google-Brille an sich eine sehr hilfreiche Unterstützung im OP sein kann, aber derzeit noch nicht ausgereift genug ist. So müssen Datenschutzfragen geklärt werden und die technischen Funktionen verbessert werden. Zusätzlich bestehe Bedarf an speziellen Apps für Mediziner. Möglicherweise wird die bald erwartete Brillenversion 2.0 hier schon einige Verbesserungen bieten.