Eltern wählten Heiler statt Chemo: Gericht spricht ihnen keine Schuld wegen fahrlässiger Tötung zu

Von Ingrid Neufeld
3. April 2014

Bei einer 12-jährigen war im Juli 2009 ein Krebstumor im Bauch gefunden worden, der die Größe eines Fußballs aufwies. Bei einer Chemotherapie versprachen sich die Ärzte eine 80-prozentige Heilungschance.

Die Eltern wollten eine solche Methode nicht in Anspruch nehmen, sondern wandten sich stattdessen an einen Heiler aus Norwegen. Das Mädchen starb am Heiligabend des Jahres 2009.

Kein rechtskräfiges Urteil gefällt

Nun beurteilte ein Gericht den Fall und kam zum Ergebnis, dass die Eltern vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freizusprechen sind. Nach Ansicht des Richters wollten die Eltern "das Beste für ihr Kind".

Es ist nicht sicher, ob das Kind überlebt hätte, wenn sich die Eltern für die Chemotherapie entschieden hätten. Das Gericht gab damit den Verteidigungsanträgen statt. Der Staatsanwalt wollte den Schuldspruch wegen fahrlässiger Tötung, allerdings trotzdem keine Strafe. Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig.