Nasenspülungen enthalten stets Salz: Warum ist der Zusatz so wichtig?

Wir lösen das Rätsel um den richtigen Salzgehalt, der der Nase gut tut, anstatt sie auszutrocknen

Von Cornelia Scherpe
25. November 2015

Die Anwendung ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch bei diversen Krankheiten der Atemwege empfehlen Ärzte eine Nasenspülung. Beim Blick auf den Beipackzettel fällt der Salzgehalt auf und genau diese Tatsache verwirrt viele Patienten.

Ist Salz in der Spülung wirklich gesund? Immerhin soll man nach dem Baden im Meer doch das Salzwasser abspülen, damit die Haut nicht austrocknet. Nach dieser Logik müssten Nasenspülungen die Schleimhäute austrocknen und genau das soll doch vermieden werden.

Nicht mit Leitungswasser spülen

Das Rätsel löst sich, wenn man auf den genauen Salzgehalt der Nasenspülung schaut. Es handelt sich um isotonische Lösungen mit einem Salzanteil von genau 0,9 Prozent. Diese Zahl ist wichtig, denn sie entspricht dem Salzanteil im Körper. Die Nasenspülung sorgt also dafür, dass der Salzhaushalt bei der Anwendung der Spülung konstant bleibt. Warum das entscheidend ist, zeigt ein Blick auf die Zellebene.

Würde man sich die Nase mit normalen Leitungswasser spülen und damit auf das Salz verzichten, käme es zu einem Anschwellen der Schleimhäute. Dies passiert, da immer ein Ausgleich angestrebt wird und daher das salzlose Wasser in die salzhaltigen Zellen einströmt. Das Volumen der Zellen nimmt zu und daher schwillt die Nasenschleimhaut an.

Der richtige Salzgehalt

Das wird mit einer salzhaltigen Nasenspülung vermieten. Mehr als den Gehalt von 0,9 Prozent darf die Spülung aber auch nicht haben, denn sonst würde der Effekt sich verkehren: Salz verlässt die Zellen und das führt zu einem Austrocknen. Genau aus diesem Grund duscht man nach dem Besuch im Meer, denn hier ist der Salzanteil deutlich über 0,9 Prozent. Die richtige Mischung ist also entscheidend.

Vorherige Absprache

Wer sich mit einer Nasenspülung etwas Gutes tun möchte, sollte vorab den HNO-Arzt kontaktieren. Nicht in jedem Fall ist diese Maßnahme sinnvoll. Gesunde Menschen, die ihre Nasenschleimhaut gegen trockene Heizungsluft im Winter schützen wollen, sollten sich ebenfalls beraten lassen. Oft lohnt sich auch der Kauf eines Nasensprays mit Meeressalz.