Im Kampf gegen die chronisch lymphatische Leukämie: Neuer Antikörper soll Patienten helfen

Von Cornelia Scherpe
6. November 2013

Die sogenannte "chronisch lymphatische Leukämie" ist die häufigste Form des Blutkrebs. In der Regel betrifft sie Menschen ab dem 50. Lebensjahr und kann bisher durch eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung therapiert werden. Es gibt jedoch Fälle, die auf keine der bisherigen Therapien und Wirkstoffe gut ansprechen und daher haben Forscher an einer weiteren Therapieoption gearbeitet.

Entwicklung eines neuen Antikörpers

Nun können sie einen echten Erfolg vermelden. Man hat einen neuen Antikörper entwickelt, der sich bereits in einer Probandenstudie hervorragend bewähren konnte. Viele Onkologen sehen den neuen Wirkstoff daher als Durchbruch bei der Behandlung der chronisch lymphatischen Leukämie.

Der Antikörper wurde auf den Namen "Obinutuzumab" getauft und in den USA hat man bereits eine Zulassung für den Markt beantragt. Die Chancen stehen gut, dass das Mittel sogar noch dieses Jahr zugelassen wird.

Bisherige Erfolge von "Obnutuzumab" in Studien

Obinutuzumab wurde in der Studie bei Patienten eingesetzt, die bisher keine andere Therapie erhalten hatten. Außerdem wählte man bewusst bereits ältere Patienten, da diese in der Praxis am ehesten Probleme bei den bisher zugelassenen Behandlungsoptionen haben.

So kam man auf eine Teilnehmerzahl von 356 Männern und Frauen, die im Schnitt schon 73 Jahre alt waren. 118 von ihnen erhielten eine Therapie mit Chlorambucil, einem bereits bekannten Antikörper gegen Krebs. Die übrigen 238 Patienten bekamen neben Chlorambucil aber auch den neuen Antikörper Obinutuzumab.

Diese Kombi-Therapie brachte hervorragende Ergebnisse. Die Patienten in dieser Gruppe profitierten stärker und hatten im Schnitt ab Therapiebeginn noch 23 Monate zu leben. Die Vergleichsgruppe, die nur Chlorambucil erhalten hatte, kam dagegen nur auf eine durchschnittliche Überlebensdauer von 11,1 Monaten.

Die Rate für ein frühes Versterben sank somit um ganze 84 Prozent. Auch eine Verschlechterung der Krankheit konnte so automatisch um 84 Prozent gesenkt werden.