US-Bürger mit Leukämie sehen sich zu hohen Therapiekosten gegenüber

Von Cornelia Scherpe
17. Mai 2013

Zwar ist das Gesundheitswesen in Deutschland nicht perfekt, doch durch die gesetzlichen Krankenkassen werden die Menschen gut abgefedert und können im Notfall auf eine Therapie auf Kassenkosten vertrauen. Da in den USA keine Pflicht zur Krankenversicherung besteht, leisten sich viele Bürger diesen Schutz nicht und müssen in Krankheitsfällen alles selbst zahlen. Dies wird vor allen Dingen dann zum echten Problem, wenn ein Mensch an Krebs erkrankt.

Eine aktuelle Erhebung zeigt, wie unglaublich teuer beispielsweise Mittel gegen Leukämie sind. Da der Blutkrebs sehr schwer in Schach gehalten werden kann, ist die beständige Therapie mit Medikamenten unverzichtbar. Doch die Kosten kann ein Mensch aus eigener Tasche kaum zahlen. Die Mittel sind in ihrem Marktpreis in den letzten Jahren immer teurer geworden, sodass Experten nicht nur von einer Unterbehandlung, sondern sogar einer Nicht-Behandlung vieler Betroffenen ausgehen. In ihrer Erhebung machen die insgesamt 120 Experten auf diesen Missstand aufmerksam und wollen so die Stimme der betroffenen Krebspatienten sein.

Vor allen Dingen ein Wirkstoff wird immer wieder verschrieben: der Tyrosinkinase-Hemmer. Seine Entwicklung hat es möglich gemacht, dass Menschen mit Leukämie inzwischen mit 80 Prozent eine Zehn-Jahres-Überlebensrate haben. Vor der Einführung lag diese Rate nur bei 20 Prozent.

Doch das so wichtige Medikament können sich immer weniger Patienten leisten. Allein in den letzten zehn Jahren sind die jeden Monat anfallenden Therapiekosten von 5.000 Dollar auf rund 10.000 Dollar gestiegen. Der Preis hat sich also verdoppelt. Der Richtwert von 10.000 Dollar Medikamentenkosten pro Monat gilt auch für viele weitere Wirkstoffe. Von den zwölf im Jahr 2012 neu zugelassenen Produkten kosten elf Stück so viel. Dies muss sich laut den Experten dringend ändern.