In Zukunft können immer mehr Krebspatienten zu Hause mit Tabletten behandelt werden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
12. Juni 2012

Experten glauben, dass in Zukunft immer mehr Patienten, die an Krebs erkrankt sind, zu Hause mit Hilfe von Tabletten behandelt werden könnten, so dass die Patienten dann nicht immer zur Infusion in die Klinik müssten. Bisher müssen die betroffenen Patienten wöchentlich ein- oder mehrmals in eine Klinik fahren. Da es heute immer mehr neue Substanzen auch in Form von Tabletten gibt, bräuchten dann die Patienten diese für zirka zwei Jahre immer nur zu Hause einnehmen, was aber eine gewissenhafte Durchführung verlangt.

Aber mehr als die Hälfte der Brustkrebspatientinnen (60 Prozent) vergessen nach einem Jahr die regelmäßige Einnahme, wie Frau Professor Petra Feyer, die Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie, Radio-Onkologie und Nuklearmedizin im Vivantes-Klinikum Berlin-Neukölln und zugleich auch die Vorsitzende einer Arbeitsgruppe zur sogenannten Supportivtherapie (ASORS) in der Deutschen Krebsgesellschaft ist, berichtet. Dabei ist besonders die regelmäßige Einnahme für die Bekämpfung der Krebserkrankung und für das Überleben so wichtig. So hängt es also letztendlich auch von der Disziplin der Patienten ab, ob eine Therapie mit Hilfe von Tabletten erfolgreich ist. Aber auch die Ärzte sollten ihre Patienten über die eventuellen Nebenwirkungen ausgiebiger informieren, so dass beispielsweise Hautveränderungen normal sind und man deshalb die Einnahme der Tabletten nicht eigenmächtig absetzen kann.

Die Tabletten sind jedoch nicht bei allen Krebserkrankungen wirksam, so kommen sie in der Hauptsache bei Brustkrebs, Darmkrebs und Lungen- sowie bei Kopf-Hals-Tumoren zum Einsatz. Auch ist es noch nicht nachgewiesen, dass die Tabletten bei allen Chemotherapien genauso wirksam wie die Infusionen sind.