Verbesserte Schluckimpfung - Immunsystem wird direkt angesprochen

Die Verbesserung der Schluckimpfung bewirkt, dass nur ausgewählte Zellen des Immunsystems angesprochen werden

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2011

Bald könnte auch der breiten Masse eine verbesserte Schluckimpfung zur Verfügung stehen. Deutschen Forschern ist es gelungen, die Impfung so zu verbessern, dass nur noch ganz ausgewählte Zellen angesprochen werden und die Wirksamkeit so wesentlich gesteigert wird.

Dafür benutzt werden Hefezellen. Diese wurden gentechnisch so verändert, dass sie Nukleinsäuren in sich aufnehmen konnten.

Über die Schluckimpfung gelangen diese dann in den Körper und können dort direkt ausgewählte Zellen des Immunsystems ansprechen. Die Hefezellen werden nämlich nur von bestimmten Zellen erkannt und von diesen aufgenommen.

Spezifisches Vorgehen ist wesentlich effektiver

Diese Revolution könnte für die Aids-Forschung ganz entscheidend werden. Bisher aktivieren Impfungen immer das gesamte Immunsystem, können aber nicht so gezielt vorgehen. Das macht den Einsatz spezieller Impfstoffe schwierig. Doch wenn man von Anfang an bestimmen kann, welche Teile des Immunsystems angesprochen werden sollen, kann man viel effektiver vorgehen.

HIV basiert zum Beispiel auf der Infektion der T-Zellen, wichtigen Bestandteilen unserer Abwehr. Eine neue Impfung mit Hefezellen könnte sich speziell auf die Stärkung der T-Zellen konzentrieren und so HI-Viren stoppen. Auch die Bekämpfung von Tumorzellen wird mit dieser verbesserten Impfmethode denkbar.